Hakahori

Tod dem Sommerloch!

Der Sommer ist vorbei, der Herbst steht vor der Tür. Nun, nachdem das Sommerloch ebenfalls wieder verschwunden ist, können etliche US-Serien in eine neue Season starten!

Eine der wenigen »neuen« Serien, die mich in den vergangenen Jahren überzeugt hat, ist »How I Met Your Mother«. Dabei springe ich hier bewusst nicht auf den deutschen Hype-Zug auf, denn die deutsche Synchro ist und bleibt unter aller Sau. Ich konnte mir bisher alle Staffeln ansehen – im O-Ton – und selbst in Staffel 7 scheint die Geschichte, wie Ted Mosby seine Frau kennen und lieben gelernt hat, noch weit von einem plausiblen Ende entfernt zu sein. Wer ist es denn nun?
Die Frage wird wohl frühestens in der nächsten (oder übernächsten) Staffel beantwortet werden. Bis dahin haben Ted und seine Freunde noch eine menge Zeit, die verrücktesten Geschichten zu erzählen. Es wird meiner Meinung nach schwer das Niveau der vergangenen Staffel zu erreichen bzw. zu übertreffen, aber ich setze da all meine Hoffnungen in die Schreiberlinge der Show – und Barney, natürlich. Ein gelungener Doppelfolgen-Staffelstart, so kann‘s weitergehen!

»Dr. House« ist meiner Ansicht nach eine langsam vor sich hinvegetierende, komatöse Serie – eine Metapher, wie passend. Hugh Laurie ist wie immer Grandios, wie auch alle anderen Schauspieler, doch schaffen es die Autoren einfach nicht mehr dem Charakter House einen neuen Dreh zu verleihen. Sein Leid und seine Geschichten wurden erzählt, und selbst mit der achten Staffel wird es nicht interessanter. Ja, House ist ein Arsch, hat immer einen passenden Spruch auf den Lippen und liegt (fast immer) richtig, was seine Diagnosen angeht. Zu oft gesehen.
Der Staffelstart war jedenfalls sehr ernüchternd und fast langweilig, da auch hier: alles schon da gewesen. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass man House mit der achten Staffel ein Ende setzen sollte, ein würdiges. Ich hätte mittlerweile zumindest nichts dagegen. Oder man findet doch noch eine Möglichkeit der Frischzellenkur für den griesgrämigen Facharzt.

Wenn ich von »CSI« spreche, dann einerseits von der bereits 12. Staffel (!) und andererseits von dem einzigen Original dieser Serien: »CSI – Crime Scene Investigation«, also Las Vegas. Und wenn man denkt, man hätte unlängst alle Mordszenarien abgegrast, liegt man falsch. Der Staffelauftakt ist allerdings nicht wegen der Crime Scene so interessant, sondern wegen dem Neuzugang im Team.
In »CSI« geht es – egal in welchem Format – letztlich um den Chef, den Supervisor. Er macht den kleinen aber feinen Unterschied aus. Miami hat den unglaubwürdigen Horatio Caine, der mit seinen flotten Sprüchen und seinen theatralischen Dialogen unlängst zu einer lachhaften Witzfigur erklärt wurde. New York besticht mit dem Hollywoodschauspieler Gary Sinise als Mac Taylor, der allerdings alles andere als sympathisch rüberkommt. Ein kühler Eisblock hat mehr Ausstrahlung als er – muss am Blick liegen. Las Vegas hatte hier seit Beginn eigentlich immer die Nase vorn. Gil Grissom, der erste Supervisor, ist meiner Meinung nach unübertroffen – mit Intelligenz, Witz, ruhiger Überlegen- und Gelassenheit sowie einem Handicap. Nachfolger war Morpheus-Darsteller Laurence Fishburne, der nun, mit der 12. Staffel, ersetzt wurde – durch Ted Danson, eventuell einigen bekannt aus der US-Serie »Becker«. Warum? Habe mich eigentlich gerade an Morpheus gewöhnt. Aber na ja… Mit der Einführung eines neuen Charakters sichert man sich zumindest schon mal das Interesse der Zuschauer. Und die Folge war gerade deswegen durchaus sehenswert. Die Frage ist nur, ob die Konstellation eines neuen, etwas verrückten Chefs mit dem altbekannten Team lange interessant bleibt. Solange genügend Leichen rumliegen, vielleicht.

»Glee« sei ebenfalls am Rande erwähnt, um den Schädel mal mit federleichter Kost durchlüften zu können. Die Serie thematisiert das Leben von einer Hand voll US-Teenagern, die sich in einem Chor-Club eingeschrieben haben und fortan über ihre persönlichen Krisen und Probleme singen (…). Wer hier Parallelen zu Disney‘s »High School Musical« sieht, den kann ich beruhigen: »Glee« ist der Realität näher als es Disney‘s Leben der jungen Schönen je wahr. Die Tragweite deckt eigentlich so gut wie alles und jeden ab: Dicke, dünne, kluge, dumme, behinderte, homosexuelle und natürlich verschiedene Religionen und Abstammungen. Auch wenn diese Einteilung fast schon wieder vorhersehbare Situationen erahnen lassen und den Stempel »Klischee« verdienen würde, ist eben das überraschenderweise nicht der Fall. Was mir besonders gut gefällt, sind die Themen, die behandelt werden, denen sich Kids heutzutage stellen müssen: Rassismus, Homophobie, Mobbing, zwischenmenschliche Beziehungen, etc… Jede Folge endet mit einer Moral – ob nun gesungen oder nicht (und dabei wird übrigens kein Musikgenre ausgelassen, womit wiederum jeder Musikliebhaber auf seine Kosten kommt).
Eine gute Balance zwischen Tragik und Komödie. Staffel drei wird diesem erfolgreichen Konzept sicher treu bleiben; etliche Golden Globe- und Emmy-Auszeichnungen sprechen für sich.



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