Hakahori

Arkham City

Der erste Eindruck

Es kommt selten vor, aber gestern Abend war ich bei einem jener Kumpels, die immer für eine Überraschung gut sind. Es sollte eigentlich ein klassischer DVD-Abend werden, mit Chips und Dip, einem Bierchen (nach dem anderen) und irgendeinem Film, ob ich ihn nun mag oder nicht, auf der Leinwand. Aber gestern überraschte er mich mit »Arkham City«, das er, wie viele andere Gamer auch, viel zu früh erhalten hatte – eine ganze Woche zu früh! Da er, mein Kumpel, weiß, dass ich ein verkappter Batman-Fan bin, haben wir die DVDs erst mal zur Seite gelegt und das heiß ersehnte Spiel eingeschmissen.
Ich versuche also jetzt meine Eindrücke von gestern mühsam aus meinem lückenhaften Gedächtnis zusammenzukratzen und irgendwie verständlich in Worte zu fassen. Dabei verzichte ich natürlich auf jegliche Spoiler.

Das Spiel beginnt, wie soll es anders sein, mit einem sehr stimmungsvollen Intro. Man kommt sich gleich wie in einem Film vor, so ausgebufft ist alles in Szene gesetzt; bei der Grafik der Zwischensequenzen könnte man es ebenfalls glatt meinen. Die ersten fünf bis zehn Minuten ähneln vom Prinzip her denen des Vorgängers. Es ist schrecklich nicht näher ins Detail gehen zu können, aber so viel sei verraten: Die wenigen Minuten führen den Spieler direkt ins Geschehen und schaffen es ihm sowohl die Steuerung nahezubringen als ihm auch den Beginn der ganzen Story logisch zu erklären. Anders als in »Arkham Asylum«, hat man hier in den ersten Minuten deutlich mehr Einfluss auf das Geschehen. Obendrein wirkt die Sequenz nicht so unnötig langgezogen. Sie ist weder zu kurz, noch zu lang. Und schon befindet man sich als Batman in einem kleinen, abgeschnittenen Teil Gotham Citys wieder, wo alle Schurken der Mega-Metropole weggesperrt wurden.

Die Optik haut einen gleich im ersten Moment um. Mir ging es zumindest so, dass ich mich erst mal ausgiebig umsehen und den Blick schweifen lassen musste. Überall Häuser aller Art, in der Ferne kreist ein Hubschrauber neben einem Zeppelin, Wolkenkratzer reihen sich an noch größeren Wolkenkratzern, und alles macht einen schönen düsteren, siffigen Eindruck. Ja, das ist Gotham City, keine Frage. Das Beste ist, dass man sich gleich von dem nächsten Dach stürzen und durch die Lüfte schwingen kann – überall hin. Auch die meisten Gadgets hat man bereits zur Hand.
Die Freiheit fühlt man gleich von der ersten Spielminute an. Man kann sich völlig frei bewegen und das unglaublich große Areal entdecken. Das allein wird den Spieler schon etliche Stunden oder gar Tage kosten, denn klein ist diese Stadt in der Stadt nicht.
Einen kleinen Nachteil hat diese Größe allerdings dann doch: Die Orientierung kann einen leicht verwirren bzw. in die Irre führen. Natürlich kannte ich mich in den wenigen Stunden Spielzeit (zwei bis drei) nicht wirklich in dem Areal aus und ich denke, dass man mit etwas Zeit auch Ahnung hat, wo man hingleiten muss, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen, aber als Neuling in Arkham City fühlt man sich erst mal leicht verloren. Glücklicherweise gibt es ja bestimmte Richtungsangaben, die einem das Leben erleichtern. Einerseits eine überschaubare Karte im Pausen-Menu, andererseits aber auch das ans Himmelszelt geworfene Batsignal, das den Spieler direkt zur Hauptmission lockt. Dabei muss man diesem Signal gar nicht folgen. Man kann selbst frei entscheiden, ob man stur der Hauptmission nachgeht oder lieber zwischendurch eine Nebenmission erledigt. Auch davon gibt es hier genug. Will man seiner schlechten Laune Luft machen, schwingt man sich in die nächste düstere Ecke, wo auch schon der nächste pöbelnde Pulk darauf wartet, von Batman vermöbelt zu werden. Man geht Riddler-Rätseln nach oder rettet um Hilfe schreiende Passanten/ Gangster.
Apropos vermöbeln: Vom Gameplay her fühlen sich »Arkham Asylum«-Spieler gleich zu Hause. Nichts wurde großartig verändert, was sich vor allem bei dem simplen Kampfsystem bezahlt macht. Neue (Konter)Moves werden zu bestaunen sein, wenn es Batman mit einer Überzahl von (bewaffneten) Gegnern aufnimmt.

Ich konnte nicht wirklich lange daddeln, habe vielleicht auch nur 2/5 des Areals kurz begutachten können, aber der erste Eindruck ist schon mal super – auch wenn das noch untertrieben ist. Als wir erst mal genug vom dunklen Ritter hatten und das Spiel ausmachten, hatten wir erst 3% gemeistert, obwohl wir der Hauptstory wie einem roten Faden gefolgt sind und schon einige Aufgaben gelöst hatten. Es wird also viel zu entdecken geben, wie es aussieht.
Insgesamt freue ich mich auf den kommenden Freitag. »Arkham City« ist, wie erwartet, genial und hat mich bereits in dieser beschränkten Spielzeit von seinem Status als würdigen Nachfolger überzeugt. Definitiv kein Fehlkauf und ein heißer Kandidat für das »Game of the Year«. I can‘t wait!
Not. A. Bit.



Keine Kommentare

  1. Yuriam sagt:

    Glühende Kohlen. Viele glühende Kohlen … und ich sitze darauf.

    Ich kanns kaum erwarten, am Freitag/Samstag den Amazon-Karton in der Luft zu zerfetzen und endlich das Objekt meiner Begierde in den Händen zu halten. :D

  2. Geck0l0rd sagt:

    Dem kann ich nur zustimmen! Ich hoffe ja noch, dass die Post heute noch klingelt, auch wenn die „Postzeit“ hier schon vorbei ist :(