Hakahori

Rückblick 2011

It‘s just a Jump to the Left

Ui, es ist mal wieder soweit. Der alljährliche Jahresrückblick-Blog (wie ich dieses Wort liebe) steht an. Und wie jedes Jahr, ringe ich mit meinem lädierten Gedächtnis um jeden einzelnen Erinnerungsfetzen, die mir in den vergangenen 365 Tagen noch geblieben sind. Bei meinem verplanten Erinnerungsvermögen wahrlich ein Kampf. Insofern hoffe ich, dass ich kein »Highlight«, wenn man es denn überhaupt so schimpfen kann, aus dem Jahr 2011 vergessen werde. Falls doch, werde ich es fluchs ergänzen – wenn ich es nicht wieder vergesse.
In diesem Sinne:

»Let‘s do the Time Warp again…«

Rückblickend kann ich jetzt schon sagen, dass 2011 ein gutes Jahr für mich war. Grundlage für diese Behauptung ist der Juni, in dem ich fest in meinem Job als (eine Art) Bürokaufmann übernommen wurde. Seit Dezember 2010 hatte ich mich wacker in der Probezeit geschlagen und durchgeboxt, nach sechs Monaten folgte dann die Übernahme. Somit hatte die Jobsuche, die nun mal ein Jahr meines Lebens in Anspruch nahm, ein endgültiges, festes Ende. Unbefristete Arbeitsverträge sind heutzutage Mangelware, insofern bin ich glücklich. Auch wenn ich des Öfteren mit sadistischer Freude über meine Arbeit und die damit verbundenen Kolleginnen herziehe, bin ich doch froh etwas Festes gefunden zu haben, denn ohne einen Job, ob nun gut oder schlecht bezahlt, geht es im Leben keinen Schritt weiter. Die Grundvoraussetzung für ein eigenständiges Leben ist also nun vorhanden, was das komplette Jahr an sich schon in ein positives Licht rückt.
Dass ich den ersten und wohl wichtigsten Schritt eines eigenständigen Lebens, das Ausziehen aus dem elterlichen Nest, noch nicht hinter mich gebracht habe, hatte reine finanzielle Gründe. Natürlich konnte ich nicht schon während meiner Probezeit eine Wohnung suchen und beziehen, zu schnell hätte das in die Hose gehen können. Doch der eigentliche Grund war ein Auto, der Seat Ibiza meines Bruders. Er wollte ihn verkaufen und hat mich natürlich zuerst gefragt. Da mein grüner Opel Corsa schon schlapp machte und mit nie enden wollenden Reparaturen rein rechnerisch schon als Luxuskarosse galt, entschied ich mich am Ende für den Ibiza. Ein Autokauf und gleichzeitiges Sparen für einen Auszug sind zwei widersprüchliche Vorhaben, also musste ich den Traum einer eigenen Bleibe erst mal verschieben, großzügig um ein paar Monate, ins Jahr 2012 hinein.
Die falsche Entscheidung war es deswegen aber nicht. Ich bin nun mal auf ein Auto angewiesen und genieße trotz den zu Unrecht immer höher steigenden Spritpreisen die Freiheit überall hinfahren zu können, wohin es mir beliebt. Ohne geht eben nicht. Da musste die Wohnung nun mal warten.

Der angesprochene Juni bzw. Sommer des Jahres war für mich quasi das »Highlight« von 2011. Mein erster, richtiger Urlaub – ohne Eltern. Gut, es ging nicht an einen gut besuchten Strand in den Süden, aber dafür in eine Stadt, die ich schon immer mal sehen wollte: Hamburg. Wir, Ferid und meine Wenigkeit, konnten fast eine Woche dort verbringen und die Stadt für uns entdecken. Das Wetter spielte mit, es gab viel (zu viel) zu sehen, es war einfach die perfekte Reise. Alles verlief super. Mehr Details zu der Reise des Jahres kann man im dazugehörigen Blog nachlesen.
Neben dem Luxus einer nicht ganz billigen innerdeutschen Städtereise, habe ich mir zu Beginn des Jahres gleich ein Macbook Pro gegönnt. Ich war ja vor nicht all zu langer Zeit stolzer Besitzer eines weißen Macbooks und eines (22“?) iMacs; wer kann sich daran noch erinnern. Durch den neuen Job habe ich schnell bemerkt, dass diese Kombination alles, nur »nicht wirtschaftlich« ist. Soll heißen: ein kaum genutztes Macbook bzw. ein kaum genutzter iMac sind Perlen vor die Säue. Wertverfall. Insofern habe ich schnell gehandelt, beides verkauft und mir vom Erlös ein brandaktuelles Macbook Pro (Alu, 13“, early 2011) zugelegt. Auch diese Entscheidung bereue ich bis heute nicht, da es für meine Bedürfnisse komplett ausreicht. Surfen, chatten, schreiben – mehr braucht ein Dennis nicht.
Gegen Herbst war dann das iPhone dran. Das 3GS wich einem 4er-Modell, nicht dem 4S. An sich kein so großer Quantensprung wie die Macbook-Sache, aber es sei mal eben am Rande erwähnt.
Und dort, am Rande, kann man auch gleich die Umstellung von DVD auf Blu-Ray anschneiden, die mit meinem Geburtstag und dem Kauf der »Herr der Ringe«-Trilogie begonnen hatte. DVD war gestern, Blu-Ray ist die Zukunft (auch wenn meine DVD-Sammlung bisher noch die Vorherrschaft für sich beansprucht)!

Für mich war dieses Jahr auch das Jahr des Lesens bzw. des Buches. So viel wie in diesem Jahr, habe ich wohl noch nie gelesen. Satte 21 Bücher habe ich mir 2011 zugelegt – ganze 21 mehr als manch ein anderer (in seinem Leben je lesen wird). Für meine Verhältnisse ist diese Zahl beachtlich, wenn auch natürlich nach oben hin offen und jederzeit zu übertreffen; nächstes Jahr. Ich habe mich in die Alternative zum verblödeten Fernsehprogramm verliebt und liebe ebenfalls die Vorstellung eines mit einer Vielzahl von gelesenen Büchern vollgestopften Regals. Und da es dieses Jahr so wenig für mich zu zocken gab – eigentlich nur »Arkham City« und »Battlefield 3« – und auch das Kino quasi nichts bot – bis auf »Der Gott des Gemetzels« vielleicht -, habe ich einiges an Zeit für‘s Lesen finden können. Ein gutes Zeichen? Ich finde, ja.

Um dem Ganzen noch einen persönlichen Twist zu verleihen, stelle ich mir jetzt selbst die höchst tiefgründige Frage, ob ich mich dieses Jahr in irgendeiner Form entwickelt habe, einen Schritt weitergekommen oder »gewachsen« bin.
Vor zwei Jahren (oder so) habe ich einen ähnlichen Rückblick-Blog mit der Erkenntnis geschlossen, dass ich mich in dreihundertfünfundsechzig Tagen keinen Deut verändert habe, nicht einen Schritt weiter gekommen bin. Heute kann ich immerhin sagen, dass ich eine Veränderung sehe. Der Drang nach der eigenen Selbstständigkeit wächst. Das beruflich fest im Sattel sitzen beruhigt ungemein. Und auch die Tatsache, dass ich mich dieses Jahr umso mehr über (neue und bestehende) Freundschaften freuen konnte, zeigt, dass es voran geht. So, wie es eigentlich auch sein sollte, jedes Jahr. Macht mich das zu einem glücklicheren Menschen als noch vor einem oder zwei Jahren? Definitiv. Macht mich das zu einem anderen, »reiferen« Menschen? Vielleicht.

2011 ist vorbei. Wir blättern mal um und finden das Jahr des angeblichen Maya-Untergangs – 2012. Aber die Apokalypse muss sich noch etwas gedulden, denn ich habe kommendes Jahr noch einiges vor. Mehr dazu dann in einem weiteren Blog.



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