Hakahori

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»The Love We Make«

Seitdem ich angestrengt über einen Geschenkwunsch zu Weihnachten gegrübelt hatte, ist mir aufgefallen, dass es derzeit so gut wie keine Filme gibt, die mich zu einem Kauf animieren würden. Ich habe erst dieses Jahr das Lager gewechselt – von DVD auf Blu-Ray -, daher haben sich bisher erst relativ wenige Streifen bei mir angesammelt. Nächstes Jahr sieht das vielleicht anders aus, wer weiß.
Jedenfalls war »The Love We Make« ein Spontankauf, der mir beim Stöbern durch die Weiten von Amazon aufgefallen war.

Die Dokumentation handelt von der Zeit nach den Terroranschlägen des 11. Septembers 2001 in New York City. Allerdings ist es keine klassische Doku über diesen verhängnisvollen Tag oder gar Verschwörungspropaganda, nein, viel mehr wird hier jemand begleitet, der zu dieser Zeit selbst in NYC unterwegs gewesen ist und anschließend ein Tribut-Konzert auf die Beine gestellt hat. Rein zufälligerweise ist dieser jemand Sir James Paul McCartney, von dem vielleicht der ein oder andere schon mal etwas gehört hat (…).
Macca war also im September des Jahres 2001 in New York City und wollte der paralysierten amerikanischen Bevölkerung etwas Gutes tun und ein Konzert mit vielen, vielen Größen der Musikbranche veranstalten, um so einerseits Spenden zu sammeln und andererseits das angeschlagene Ami-Ego aufzupeppeln. Wenige Wochen nach den Anschlägen fand dann das »Concert for New York City« statt und der interessierte Blu-Ray-Doku-Gucker kann den Weg dorthin mitverfolgen. (Ironischerweise sind die wirklich großen Stars dieser Show übrigens Briten und keine Amerikaner; Mick Jagger, Eric Clapton, Pete Townshend, etc.)

An sich eine interessante Idee, wenn auch nicht wirklich komplett zufriedenstellend umgesetzt.
Die Doku ist generell in Schwarz/Weiß gehalten, teils sogar mit einem hinzugefügten Schneerauschen. Ersteres kann ich aus »künstlerischer« Sicht verstehen, zweiteres dagegen weniger. Die Qualität ist keinesfalls der blauen Scheibe gerechtfertigt – hier hätte es auch der Kauf einer altbackenen DVD getan. Extras sucht man ebenfalls vergebens, mal ganz davon abgesehen, dass die Hülle allein schon nicht in Plastik, sondern in Pappe gehalten ist.
Der Inhalt ist, wie angedeutet, interessant. Allerdings könnten alle Szenen, die man zu Gesicht bekommt, ebenso als Backstage-Schnipsel auf einer Tour-DVD zu finden sein. Insofern ist das Endprodukt also eher mau und enttäuschend; vielleicht habe ich aber auch einfach zu viel erwartet.

»The Love We Make« kann ich so niemanden empfehlen, höchstens wirklich eingefleischten Macca-Fans, die so oder so alles vom Ex-Beatle sammeln. Wegen der visuell enttäuschenden Umsetzung genügt dann aber auch ein Griff zur DVD aus dem Grabbeltisch.



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