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Harry Pilgrim Lennon …

»Scott Pilgrim gegen den Rest der Welt«
Die Art von Spontankauf, die man im Nachhinein nicht bereut.
Der Streifen beruht auf einer durchaus erfolgreichen Comic-Reihe, die ich nicht kenne und demnach auch kein Kaufgrund für mich war. Dabei geht es um den nerdigen Teenager Scott Pilgrim, der sich in ein Mädel verguckt und gern mit ihr zusammen wäre – wären da nicht ihre sieben teuflischen Ex-Lover, die er erst besiegen muss, um zur Ruhe zu kommen. Klingt etwas abenteuerlich, aber wie gesagt: es ist eine Comic-Adaption und dementsprechend umgesetzt. Perfekt umgesetzt, will ich meinen.

Stilistisch ist der Streifen Gold wert. Cuts und Szenenübergänge, Effekte und Hintergrundgeräusche – alles perfekt und von mir vorher noch nie in diesem Stil gesehen. Sobald der erste Ex-Lover die Bühne betritt, wird man von Effekten förmlich bombardiert – im positiven Sinne. Ein »What the Fawk?!«-Moment setzt ein, nachdem man sich anschließend völlig in die etwas schräge Welt von Pilgrim eingelebt hat.
Die Liebe zum Detail setzt sich in den Dialogen fort. Humor, egal ob verbal oder durch die reine Gestik und Mimik der Schauspieler, ist quasi ständig vorhanden. Teilweise haben mich ein paar Szenen an vergangene, legendäre Zucker & Abrahams-Filme (z.B. »Die nackte Kanone«) erinnert. Gesalzen mit perfekten Effekten und einer Love-Story. Was will man mehr?

»Scott Pilgrim gegen den Rest der Welt« ist für mich ein Überraschungsstreifen. Außergewöhnlich gut und zumindest für jeden Rock- und/oder Gaming-Nerd sehenswert. Rating: Awesome.

»Harry Brown«
Sir Michael Caine, das britische Schauspiel-Urgestein, verkörpert in diesem nur allzu aktuellen Drama den titelgebenden Witwer und Ex-Marine. In einer verkommenden Plattenbausiedlung lebend, muss er jeden Tag mit ansehen, wie Jugendbanden ungeniert übereinander herfallen, Fremde zusammenschlagen, mit Drogen dealen oder gar Unbeteiligte aus Spaß ermorden. Die Polizei scheint gegen diesen sozialen Brennpunkt machtlos zu sein. Nachdem seinem besten Freund auf demütigende Art und Weise das Leben genommen wird, beschließt Mr. Brown sich diesem Problem selbst anzunehmen.

Der Rachefeldzug überrascht mit äußerst brutalen Szenen, dessen blutige Elemente effekttechnisch hätten besser gelöst werden können. Dennoch ist der Ottonormal-Filmgucker so eine Härte sicher nicht gewöhnt. Die Grundstimmung des Films ist eher eine ruhige, besonnene, fast schon schwer deprimierende. Szenen, in denen es richtig zur Sache geht, hauen dadurch wohl umso mehr rein.
Erdrückend ist hier vor allem die Tatsache, dass nicht alles Fiktion ist, was man in diesem Film sieht. Natürlich ist Harry Brown eine frei erfundene Person, sowie seine Geschichte. Allerdings muss man sich vor Augen führen, dass Jugendkriminalität, auch in diesem extremen Ausmaß, tatsächlich existiert – und das nicht nur in Großbritannien. Insofern schwere Kost, die man nicht einfach so als etwas Ausgedachtes von sich wegschieben kann.

Hervorragend umgesetzt. Brandaktuell. Caine in Topform.

»LENNONYC«
Eine weitere Lennon-Dokumentation, die einen Ehrenplatz in meinem DVD- und BluRay-Regal finden wird (in doppelter Ausführung; danke noch mal an Doreen und Ferid). Ich habe schon einige Dokus über John Lennons Zeit in New York City gesehen, aber diese hat mir besonders gut gefallen. Vor allem, weil sie frisch wirkte und an sich alles beinhaltete, was von Interesse ist.

Nachdem sich die Beatles 1970 trennten, hat es Lennon unlängst nach Amerika gezogen, wo er einfach freier Leben und auf der Straße umhergehen konnte, ohne ständig von Fans und der Presse belagert zu werden. Diese Freiheit genoss er allerdings nur bedingt, da er durch seine »Macht« in der Friedensbewegung gegen Nixon der Regierung ein Dorn im Auge wurde. Die drohende Ausweisung wurde zum Krimi, während Lennon versuchte sich selbst zu finden – auch abseits seiner Yoko Ono. Mit der Geburt seines zweiten Sohnes wurde aus ihm letztlich ein ruhiger Familienvater, der zu seinem musikalischen Comeback ein tragisches Ende fand.

Wie gesagt, eine erfrischende Doku, die mir besonders gefällt, weil auch Nicht-Fans und Nicht-Kenner der (Musik)Geschichte auf unterhaltsame Art und Weise über die legendäre Person John Lennon unterrichtet werden. Sehenswert, auch wenn Yoko Ono ab und zu mal ins Bild huscht (daher wohl auch erst ab 12 Jahren geeignet…).



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