Hakahori

Buhuuu und Mimimi

Apple-Hater

Mit jeder neuen Apple-News oder einem -Produktupdate aus dem Apfelhaus, kann man heutzutage sicher sein, dass Apple-Hater wie die Motten zum Licht eilen. Dieser stupide Bauernhaufen war absehbar, führt man sich den Aufschwung und die führende Rolle Apples auf dem technischen Markt vor Augen. Vor allem aber ist es ärgerlich, da dieses Rumgebashe mittlerweile unausstehliche Ausmaße angenommen hat. Erfolgreiche, weit verbreitete und/ oder in den Medien stets präsente Unternehmen, Persönlichkeiten oder Dinge ziehen Hater automatisch nach sich. Wieso ist das so – am Beispiel von Apple?
Warum bashen Apple-Basher und wieso vermehrt in den letzten Jahren?

Eine allumfassende, weise Antwort kann es darauf gar nicht geben, denn die Masse an Hatern setzt sich in aller Regel aus verschiedenen Typen von Menschen zusammen.

Die einfachste und offensichtlichste Lösung ist eines der niederen Gefühle: der Neid. Ja, ich weiß, dass die Apple-Hater direkt kontern: »War ja klar, dass Du jetzt mit Neid kommst…«. Es ist aber nicht von der Hand zu weisen, dass Neid bei einem Teil der Basher und Hater (wie groß dieser Teil auch immer sein mag) der ursprüngliche Grund für diesen sinnfreien Marken-Hass ist. Wenn man gerne etwas haben möchte, es aber einfach nicht kriegen kann – in diesem Fall scheitert es wohl am lieben Geld -, setzt man seinen Frust frei und hetzt gegen eben diese, denen es vermeintlich besser geht und die das Objekt der Begierde besitzen (können). Diese Neidhammel sind vornehmlich pubertierende Schüler oder gescheiterte, junge Existenzen.
Gleichermaßen gibt es den klassischen Mitläufer-Typ, der sich unbegründet der Hatermasse anschließt. Nie haben sich solche Exemplare mit einem Produkt von Apple ernsthaft auseinandergesetzt, nie beispielsweise mit einem iMac gearbeitet oder sonstiges. Dennoch wollen sie eine fundierte Meinung haben – und gegen Apple sein. Sie haben schlichtweg keine Ahnung und Diskussionen führen entweder im Kreis oder ins Nichts.
Die kleinste Gruppe besteht wohl aus jenen, die ihre Einstellung gegenüber Apple auch begründen können. Jene, die es mal ausprobiert, mal über den Tellerrand geschaut und beispielsweise versucht haben, von Windows bzw. Microsoft wegzukommen. Meist sind das PC-Gamer, die verständlicherweise kein Vermögen für einen leistungsstarken Mac ausgeben wollen. Das ist der kleine Teil von Bashern, deren Meinung ich noch nachvollziehen kann; wobei jede logische Meinung durch kindische, unangebrachte und beleidigende Kommentare an respektvoller Toleranz verliert. (Beweist so ein Typ Mensch durch Beleidigungen seine Dummheit, kann er noch so gute Argumente anführen, niemand wird ihn ernst nehmen.)

Ich denke, ein Großteil der Hater hassen nicht mal Apple selbst, sondern den um die Marke entstandenen Hype und die vielen, vielen Kiddies, die sie erst zu einer Modemarke bzw. zu einem Statussymbol gemacht haben und weiterhin großkotzig als solches einsetzen. Es scheint schlichtweg »cool« und »in« zu sein, wenn man ein Apple-Produkt besitzt, was wiederum alle anderen nervt. Zurecht!
Sowohl der Hype um Apple als auch der hippe Trend der Jugend dorthin gefallen mir ebenfalls nicht. Ja, Apple hat die technische Welt in den letzten Jahren maßgeblich mitgestaltet und umgekrempelt. Ja, in Sachen Design macht ihnen keiner so schnell etwas vor. Aber letztlich ist und bleibt es ein Allerweltsunternehmen, wieso also der ganze Hype und der künstliche Kult?!
Dies erklärt auch die Frage, warum in den letzten Jahren mehr und mehr Hater auf der Bildfläche erschienen sind. Der Hype nimmt einfach überhand, was man spätestens dann merkt, wenn jeder kleine Wicht mit einem iPhone in der Gegend rumläuft. Was einst eine rebellische Außenseiter-Marke war, ist heute Mainstream-Massenware. Die ständige Präsenz in den Medien tut ihren Rest dazu. Manchmal ist es eben einfach etwas zu viel.

Das Haupt-Mecker-Argument der Hater und Basher ist der ungerechtfertigte Preis. Man bezahle viel zu viel für den Namen, das Logo und das Design. Ach was! Natürlich ist das so. Aber diesen »Aufschlag« auf den Verkaufspreis findet man ebenso bei anderen Konsumgütern, wie beispielsweise Klamotten. Auch hier bezahlt man nicht wenig, nur um eine bestimmte Marke zu tragen oder eine bestimmte Qualität zu erwarten. Natürlich findet man auch hier qualitativ gleichwertige oder gar bessere Produkte in einer niedrigeren Preisklasse.
Oder man beschwert sich, dass man als User »bevormundet« wird, dass die gegenwärtige Software zu »geschlossen« sei. Möglich, ja. Hier kann ich nur für mich sprechen, wenn ich sage, dass mir diese Sache am Allerwertesten vorbei geht. Es stört mich nicht. Ich bin kein PC-Coder, -Hacker oder -Bastler. Ich will einfach nur ein funktionierendes, rundes System. Wenn es dabei unter Kontrolle gehalten wird, ist das in Maßen zu verkraften.

Der Grund, warum ich damals Apple bzw. OS X ausprobiert habe, war der, dass ich die ständigen Abstürze meines Windows-PCs leid war. Die fast täglichen (Sicherheits)Updates oder der ständige Virenbefall (obwohl ich keine zwielichtigen Internetseiten besucht oder irgendwelche Daten runtergeladen hatte). Ich war nur noch genervt und wollte einfach einen PC, der funktioniert. Den man einschaltet, unbeschwert daran arbeiten, im Netz surfen und ihn im Anschluss wieder beruhigt runterfahren kann. Ohne Probleme. (Was natürlich nicht heißt, dass Apples Betriebssystem niemals abstürzt oder niemals von Viren befallen wird. Es kommt nur nicht so häufig vor – bisher.) Ein simples, intuitives und dennoch stabiles Betriebssystem habe ich nun in OS X gefunden, ich wurde also überzeugt. Kein Statussymbol. Nicht »cool«.
Ein PC-Gamer war ich nie – wozu gibt es schließlich Konsolen? Im Internet surfen, Musik hören, Videos gucken, chatten, etwas schreiben – dafür braucht man kein High-End-Gerät. Meine Bedürfnisse, und das ist der Punkt, sind gedeckt.
Wo ist also das Problem? Macht mich das, als Apple-Nutzer, gleich zu einem schlechten, dummen, unbelehrbaren Menschen, wie es die Basher immer gerne darstellen? Kann man mich deswegen gleich in eine passende Schublade stecken? Macht es mich zu einem Fanboy, wenn ich in der Bahn mein iPhone zücke, um einen Song zu wechseln? Zu einem blinden LifeStyle-Mitläufer? Sicher nicht!
Ob Statussymbol, cool oder in – alles Begleiterscheinungen; zumindest bei mir. Ich war nie »in« oder cool, habe noch nie irgendwelche Trends verfolgt und mitgemacht. Man könnte fast behaupten, dass ich ein langweiliger Typ war bzw. immer noch bin, eben weil ich nicht rigoros mit dem Strom schwimme. Mein OS-Wechsel zu Apple war weit vor dem heutigen Mega-Hype, weit vor den Massen von halbstarken Kiddies, die mit ihren iPhones durch die Straßen laufen und rumprahlen. Was kann ich also dafür, dass Apple nun dort ist, wo sie sind und dass die Marke dadurch bei nicht wenigen Menschen verpönt ist? Die Meinung der Masse interessiert mich (in jeder Hinsicht) nicht im Geringsten. Womit wir zur Bottomline kommen:

Let it be!
Geschmäcker und Meinungen sind verschieden, und das ist auch gut so. Jeder sollte sein Leben so leben, wie er es für richtig hält und niemand sollte versuchen, einem anderen seine eigene Meinung einzureden. Am einfachsten lebt es sich doch, wenn man jeden Typ Mensch, Mensch sein lässt. Immerhin reden wir hier über Kinkerlitzchen wie Computer oder Marken, die wiederum überhaupt keinen Einfluss auf den Charakter haben. Gibt es im Leben nichts wichtigeres als das? Nichts von größerer Bedeutung? Leute (und die gibt es mit Sicherheit), die nach solchen unwichtigen »Kriterien« nach Sympathie und Antipathie selektieren und so ihre Freundeskreise formen, haben meist größere Probleme als die simple Frage nach Apple oder Microsoft…
Also: Jedem das Seine.



Keine Kommentare

  1. nextmx sagt:

    Danke für den Beitrag. FULL ACK! Bei mir wars zuerst das iPhone und dann Mac OS X. Habe mich auch lange gegen das iPhone „gewehrt“ aber für mich ist es einfach das beste Smartphone am Markt. Für meine Bedürfnisse.

  2. Dommie sagt:

    Tja, Apple ist immer so ne Sache.
    Hatte ja auch lange Zeit iPod nano, iPod touch und iPhone 3G; aber irgendwie war alles in Verbindung mit meinem Windows-Notebook eher Suboptimal.
    Auch dass ich nicht einfach meine songs et per drag&drop sondern ueber iTunes zu synchen hat mich nach und nach gestoert.
    Zaehle mich jetzt nicht direkt zu den Hatern, aber finde auch mittlerweile, dass vieles von Apple einfach nur ZU hochgelobt wird, obwohl es andere gleich/besser koennen (Ansichtssache, ich weiss)
    Aber ich denk dass eben jeder fuer sich selbst wissen muss was er will/brauch.

  3. Ironiezeichen sagt:

    Ein wirklich schön geschriebener Artikel. Wobei ich zugeben muss, dass ich die Sache etwas anders sehe. Vielleicht magst du mich jetzt Hater nennen, ich würde mich nicht so nennen. Eher als Querdenker.
    Ich denke man kann nicht mehr davon reden, dass Apple „premium“ ist. Wenn man sich so auf der Straße umschaut, haben Hauptschülern wie auch Rentnerinnen Produkte aus Cupertino. Leisten kann sich heute jeder ein iPhone, solang er keine negative Schufa hat. Denn der „günstige“ Handyshop von nebenan, kann da sicher etwas machen.
    „Wir verschließen und und sahnen ab.“ Aus dem Qualitätsbewussten unternehmen wurde eine Quantitätsschleuder. Garantie? Ein Jahr, dann wird es teuer! Support? Drei Monate oder Geld her. Kratzer im Glas? Garantie weg!
    Das gesegnete Geld sei unsere. Ein geschlossener Markt, es lebe das Monopol und 30% Umsatz und weil es so gut klappt, wird das System auf den Mac gebracht. Wir verzichten jetzt zusehend auf DVD Laufwerken (Mac Mini und Subnotebooks) dann kaufen die Menschen alles im AppStore. BluRay? Wer braucht das? Kann man doch alles bei iTunes leihen. Kleines beispiel, M$ hätte dafür eine dicke Klage am Hals, man denke nur an die Sache mit dem IE. Bei Apple wartet man darauf vergebens.
    Innovationen? Nur perfektionieren, statt studieren. Wir nehmen bauen um und patentieren zum Großteil. Das ist nicht innovativ.

    Nach all dem würde ich nicht sagen, dass ich Apple nicht mag. Das Design ist nett, aber nicht alles. By the way – ich nutze Android. Aber auch nur, weil es das momentan einzige freie System ist.

  4. notme sagt:

    also ich finde den artikel großartig.
    ich muss ehrlich zugeben das ich mich bei gewissen aspekten zu den hatern zähle. an sich hab ich ja nix gegen apple selber, jedoch bin ich (wie im artikel beschrieben) einfach nur genervt von diesem „Kultstatus“ dieses unternehmens mit seinen produkten.
    ich mein mal im vergleich…. marken sind es alle, ob ich da nun ein samsung, lg, apple… usw gerät benutze ist doch relativ. alle geräte die was taugen (im sinne von Aktueller hardware u co) sind nicht preiswert.
    also die aussage man kann es sich nicht leisten ist einfach nichtmehr gegeben, wie ja schon vom vorgänger gut beschrieben.
    nur in dem punkt kommt wieder mein hater ich an den tag, wo ich einfach sage das andere geräte einfach wieder mehr leisten wie das iphone zb. mir argumentierte mal jemand das dafür aber der preisverfall bei den konkurenten erheblich höher sei als bei apple selbst. jaa wodurch kommt das wohl???
    ich mein man schaue sich mal die zeiträume zwischen den neuerscheinungen der mobilen toucherlies von apple an. ob groß oder klein es dauert einfach nur. bei anderen herstellern kommt (übertrieben) alle 2 monate ein neues model auf den markt. das da der preisverfall einfach nur höher sein kann ist normal. weil in den zeiträumen von apple gibt es dann halt die zeit nix „besseres“.
    so und auf den kommentar mit dem ja immer abstürzendem windows zu kommen.
    also ich bin von anfang an bekennenter windows nutzer, klar gibt es ab und an mal ein problem…
    nur muss ich jetzt nicht angst haben ihn anzuschalten oder mir nen kopf machen beim runterfahren.. die probleme sind selten, und das is bei jedem pc so würd ich meinen. und ja ich hab auch schon nen mac in gebrauch gehabt…. ja er is toll, es lässt sich gut arbeiten, mit windows aber genau so.
    und ja.. jetzt kommt der nächste hater… der preis ist nicht gerechtfertigt… apple verbaut teilweise gleichwertige komponenten wie andere hersteller(bestes bsp die mac’s) so nur wenn ich mir anschau das ich für die „preiswerteste“ variante mal locker was um die 1000€ hinlege wo ich zb nen gamer pc für bekomme dann überleg ich schon was ich bevorzuge. (verwendungsbedingt)
    naja aber um mal nicht ganz als hater abgestempelt zu werden, ja apple is toll, ich find die produkte auch nicht schlecht, nur bin ich persönlich einer der immer das neuste haben möchte und das bietet mir apple dahingehend leider nicht.
    sie bauen gut funktionierente runde produkte, die nur leider (aus sicht des heutigen marktes) von gestern sind.
    also wenn die innovationen die von apple ja immer so groß angeprießen werden sich auch mal auf den technischen bereich beziehen würden dann könnte ich zum bekennenten apple user werden… nur leider denke ich wird das wo in kürze nicht der fall sein.
    in dem sinne..