Hakahori

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Von Eheleuten, Superhelden und Legenden

Ich hatte mal wieder Zeit für Filme. Welche Streifen ich mir mittlerweile gegönnt und gegeben habe:

# Eheprobleme ab 40
Meryl Streep und Tommy Lee Jones mimen in »Wie beim ersten Mal« ein Ehepaar, das nun seit sage und schreibe einunddreißig Jahren verheiratet ist. Dass sich in dieser Zeit – vermutlich ab dem verflixten siebten Jahr – ein routinierter Alltag einspielt und man sich eventuell entfremdet, dürfte in jeder ähnlich langen Beziehung mal vorgekommen sein. Der Dame des Hauses wird es irgendwann zu viel, dass ihr Mann sie nicht mal mit dem Allerwertesten ansieht und zerrt ihn zu einem Paartherapeuten. Plötzlich müssen sie sich wieder näher kommen, auch körperlich. Ungewohnt lustige Szenen und Dialoge entstehen, die nicht umsonst an »Der Teufel trägt Prada« erinnern. Nach leichten Startschwächen gewinnt der Film allmählich an Fahrt und endet erwartungsgemäß gut.
Ein Film für Jedermann? Gewiss nicht. Eher ein Streifen für diejenigen, denen hier ein Spiegel vorgehalten wird: Eheleuten (bzw. Frauen) ab 40.

# Viel Lärm um nichts
Kawumm! Piff! Paff! Viel Gutes musste ich im Laufe des Sommers über DEN Kinohit des Jahres lesen, »The Avengers«. Batman sei ein Witz dagegen, was die Kinokassen dann auch letztlich bestätigten – halbwegs. Vergleichbar sind die Streifen aber nicht im Geringsten.
Lange hat man darauf hingearbeitet, dass sich Marvels Superhelden um Iron-Man, Thor, Hulk, Capt. America & Co. gegen eine Supermacht aus dem All verbünden. Lange habe ich nicht mehr so ein Action-Inferno und CGI-Fest gesehen wie hier. Man kann kaum auseinanderhalten, was hier noch in der realen Welt gedreht und was am Computer erstellt wurde. Auch die teils wirre Kameraführung und Schnitte helfen der Story zu Beginn nicht wirklich auf die Sprünge. Schleppend geht die eher transparente und vorhersehbare Hollywood-Story los, ehe man auf den unvermeidlichen Höhepunkt zusteuert, der zwar gut in Szene gesetzt wurde, aber dennoch irgendwie an Luft fehlt. Das klischeebehaftete Happy End ist förmlich zum Greifen nahe. Tiefgründige, doppeldeutige Szenen oder Wendungen darf man hier nicht erwarten, dafür aber umso mehr Humor und die erwähnten Piff-Paff-Effekte. Als geheimer »Star« geht hier der übermenschliche, schier unbesiegbare grüne Hulk hervor, der – in dieser Form – durchaus einen dritten Solo-Film-Anlauf verdient hätte.
Wohl DER Popcorn-Kinokracher des Jahres, ohne Frage. Action wo man nur hinsieht, die auch noch gut umgesetzt wurde. Wenig Überraschendes und wenig in die Tiefe gehend, daher keine Konkurrenz für Nolans »The Dark Knight«-Trilogie; geschweige denn für das Ende dieser.

# Legen…dary
Will man auch heute noch den Begriff einer Rocklegende definieren, kommt man an dem schillernden Namen Freddie Mercury nicht vorbei. Die flippige Rampensau und Frontmann von »Queen« hat Musikgeschichte geschrieben – mit einer Stimme, die wohl niemand jemals mehr erreichen wird. »The Great Pretender« erzählt seinen Werdegang, legt den Schwerpunkt aber vermehrt auf seine Solo-Karriere oder eher -Versuche.
Interessante Interviewfetzen von Weggefährten und selten bis gar nicht bekanntes Filmmaterial machen diese Dokumentation zu dem, was sie ist. Fraglich ist, ob man bei der geringen Laufzeit von nicht mal 110 Minuten nicht hätte mehr rausholen können. Ich hätte mir zumindest mehr gewünscht. Mag sein, dass man nicht viel über Freddie weiß, aber abseits seines musikalischen Genies, seiner sexuellen Ausrichtung und des damit verbundenen, tödlichen Schicksals muss es doch mehr über diesen Mann zu erzählen geben. In dieser Doku ist das leider nicht der Fall.
Eine durchaus gelungene Hommage, die leider etwas zu kurz daher kommt und deswegen der Figur Mercury nicht in allen Dingen gerecht wird.



Keine Kommentare

  1. Dommie sagt:

    Avengers als Batman ueberlegen zu bezeichnen ist ja schon ohnehin sehr ignorant.
    Wie du gesagt hast, lassen die Filme sich in keinster Weisse vergleichen. Klar beide Superhelden, aber insgesamt ist Marvel doch etwas „lockerer“ und Humorvoller gehalten als unser DC-Flattermann, was auch gut so ist.
    Muss immernoch den reisenden Dark Knight sehen..