Hakahori

Ziele

Während die Mehrheit immer noch über den eigentlichen Sinn des Lebens grübelt, kam bei mir unlängst die Frage nach den Zielen im Leben auf.
Die Situation kennt wohl jeder: Man sitzt in einem Vorstellungsgespräch, man hat sich bestens auf alle möglichen Fragen vorbereitet – und doch gibt es dann die eine oder andere Frage, über die man sich bisher noch nie wirklich Gedanken gemacht hat. Was sind ihre Stärken, was sind ihre Schwächen? Wie würden Freunde sie beschreiben? Und eben: Welche Ziele haben sie sich im Leben gesteckt?

Wenn ich so darüber nachdenke ist es ziemlich schwer Ziele von Wünschen zu trennen. Irgendwo gibt es eine transparente Linie, die man ab einem gewissen Zeitpunkt überschreitet. Von realisierbaren Träumen drifte ich also liebend gern sehr schnell in utopische Fantasien ab. Warum euch also nicht daran teilhaben lassen?

Okay, ich habe einen Job und somit ein geregeltes Einkommen. Eine eigene Wohnung, eine gesunde Beziehung und ja, auch eine mehr oder weniger funktionierende Gesundheit. Damit wären die wichtigsten Dinge schon mal abgesteckt. Die nächsten logischen Schritte wären eine gemeinsame Wohnung, also einen Haushalt, den man zu zweit regelt. Somit würde jeder etwas mehr Geld zur Verfügung haben, was Hobbies wie eine Platten- oder Büchersammlung in ein realisierbares Feld rücken.
Irgendwie wollte ich schon immer ein vollgestelltes Regal haben, eine Sammlung von Spielen, Filmen, Büchern und Platten. Erst vor kurzem ist mir aufgefallen, dass das kein Traum bleiben muss. Man muss nur irgendwann mal mit dem Sammeln anfangen. Nach und nach wird sich das Regal von ganz alleine füllen. Und es gibt kaum etwas, das so beruhigend auf mich wirkt wie ein gut sortiertes, volles Bücherregal – zum Beispiel. Klingt strange, ich weiß, aber so ist es nun mal.
Gleichermaßen würde ich gerne jede Menge Technikkram besitzen, beispielsweise alle aktuellen Gaming-Konsolen. Der Zocker in mir ist zwar weiterhin mehr oder minder in einem komatösen Zustand, aber das würde mich nicht davon abbringen, hier und da mal eine Daddel-Session einzulegen. Auch das ist am Besten in einem geteilten Haushalt möglich; jeder bringt seine Konsolen mit. Natürlich muss ein gewisses technisches Interesse von beiden Seiten vorhanden sein – was glücklicherweise der Fall ist.

Driften wir ein wenig ab und kommen zu den Dingen, die zwar nicht soooo unrealistisch erscheinen, aber dann doch irgendwie mehr fern als nah sind.
Ich würde beispielsweise gern statt eines Seats, einen Mini Cooper meinen fahrbaren Untersatz nennen. Dummerweise sind diese Dinger viel zu teuer, daher geht hier die Kosten/ Nutzen-Rechnung nicht auf. Realisierbar wäre es, mit dem nötigen Kleingeld. Sollte ich also mal irgendwo ein bisschen Geld gewinnen, komme ich darauf zurück.
Beim Folgenden steht weniger das Geld als viel mehr die Muße im Fokus: ein eigenes Buch schreiben. Vor Jahren habe ich schon damit angefangen. Dabei blieb es auch mehr oder weniger; bis auf zwei oder drei Kapitel habe ich bis heute nicht fertig gestellt. Die Story steht, aber ich hätte nie gedacht, wie anstrengend es ist, auch nur ein einziges Kapitel zu kredenzen. Irgendwann, wenn ich wieder etwas mehr Zeit und Lust habe, wird es mir sicher gelingen alles fertig zu schreiben. Einfach nur, um sein eigenes Buch im Regal stehen zu haben. Also nicht soooo unrealistisch.
Geld und Muße kommt bei einer Heirat mit ins Spiel. Ich war immer gegen die Heirat und die kirchliche Trauung schließe ich so oder so von vornherein aus. Wenn man aber die eine Person gefunden hat und man sich auch schon eine gefühlte halbe Ewigkeit zu kennen glaubt, was hält einen dann noch davon ab? Geld und Muße, vielleicht. Schön wäre es vor allem, wenn ich dafür meinen Namen eintauschen könnte. Somit wären nervige Fragen wie »Wie war noch mal Ihr Name?« endlich obsolet.
Von allen Dingen, ist dieses aber wohl das am weitesten gesteckte Ziel. Also ruhig bleiben!

Hach, wie gerne würde ich öfter verreisen. Alle Kontinente mal abklappern, vielleicht ja jedes Jahr eines? Oder eine Kreuzfahrt. Oder oder… Warum nicht gleich im Ausland leben, in einem schönen Amsterdamer Altbau direkt an einer ruhigen Gracht? Lekker…
Und so leicht übertritt man dann die Grenze und fällt von noch halbwegs realistisch gesteckten Zielen in die blanke Utopie.
Schön wäre dies, schön wäre jenes. Ich habe mir jedenfalls vorgenommen das Träumen nicht aufzugeben, aber ab und zu mal mehr auf dem Teppich zu bleiben. Viele Ziele sind durchaus realisierbar. Wieso kümmere ich mich also nicht erst um diesen Haufen, ehe ich mich an die eher unrealistischen und schwierigeren Dinge mache? Eins nach dem anderen.



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