Hakahori

Handlicher Spielspaß

Der bunte Türkeil

Ich möchte endlich wieder mehr Zocken! Wer mich kennt, weiß, dass das ein schwer erreichbares Ziel ist, so wählerisch bin ich in der Software-Auswahl. Man muss es sich eigentlich nur mal klar vor Augen führen: Ich habe eine Wii U und eine Xbox 360 – und trotzdem finde ich auf’s Jahr gerechnet vielleicht zwei, allerhöchstens drei Spiele, die mich interessieren. Und dass mich Titel interessieren heißt noch lange nicht, dass ich sie mir auch zulegen werde (…). Was also tun?

Das Problem ist, dass die Xbox 360 mittlerweile zu den scheidenden Konsolen gehört und spätestens mit dem Ende dieses Jahres – gefühlt – zu Grabe getragen wird; Entwickler werden sich zunehmend auf die Next-Gen konzentrieren. Die Wii U, zwischen Old- und Next-Gen schwebend, wirkt dagegen zwar deutlich frischer, leidet aber ebenfalls am Software-Mangel.
Mein letztes Spiel war »Super Mario 3D World«, was kurz- bis mittelfristigen Spaß garantiert. Abgesehen davon ist aber tote Hose auf der familienfreundlichen Konsole mit dem klobigen Controller. Frust!
Übrigens sieht es bei der Next Gen, also PS4 und Xbox One, nicht besser aus. Auch da müssen erst mal genügend gute Titel folgen, um die Gamerschaft ausreichend zu beschäftigen.

Und dann sah ich ein Angebot: Nintendo 2DS inklusive »Pokémon X« für 130 Euronen.

Eigentlich gab es kaum jemanden, den Nintendos neuer Handheld belustigt oder mindestens gewundert hat. Ein auf den ersten Blick ungewöhnlich unhandlich wirkender Handheld mit zwei Bildschirmen; ein Nintendo 3DS, der 3D-Spiele in 2D spielen kann. Zugegeben, das klingt mehr wie ein April-Scherz, macht aber im zweiten Gedankengang durchaus Sinn: Längst nicht jeder Spieler bevorzugt die 3D-Variante eine Spiels oder leidet deswegen gar an Kopfschmerzen. Auch Nintendo kam Ende 2013 dahinter und fand mit dem 2DS die passende Lösung.

Trotz meiner vielfältigen Handheld-Vergangenheit – ich besaß bereits den ersten GameBoy, gefolgt von einem GameBoy Color, GameBoy Pocket und GameBoy Advance, den ersten Nintendo DS, gefolgt von dem ziemlich stylischen Nintendo DS Lite – hatte ich schon länger mit dem Gedanken gespielt, diesen langen Weg weiterzugehen. Lediglich der mir etwas zu hoch vorkommende Preis des 3DS hielt mich davon ab; interessante Software-Titel gab und gibt es ja zu Hauf. Und dann kam, wie gesagt, das Angebot.
Ich schlug per Onlinekauf noch am späten Abend zu und konnte das Bundle zwei Tage später, pünktlich zum Wochenende, triumphierend in den Händen halten.

Bevor ich näher auf den 2DS eingehe, muss ich kurz erwähnen, dass es eine gefühlte Ewigkeit her ist, dass ich das letzte mal ein Pokémon-Spiel gespielt habe. Ich kann mich noch lebhaft an einen Holland-Urlaub mit meinen Eltern erinnern, der genau so spannend war, wie das im ersten Moment klingt. Mein GameBoy war quasi rund um die Uhr an und ich habe natürlich Pokémon gespielt (allerdings weiß ich nicht mehr welchen Titel; wahrscheinlich die gelbe Edition). Jedenfalls dürfte das auch das letzte Mal gewesen sein, dass ich ernsthaft auf Taschenmonster-Jagd ging. Lange ist es her.
Über die Jahre habe ich das Thema nicht mehr großartig verfolgt und mittlerweile habe ich auch den Überblick über die Vielzahl von Pokémon komplett verloren. Was ich weiß, ist, dass es heutzutage deutlich mehr als die mir noch bekannten 150 Wesen gibt, die einen gewissen Teil meiner Kindheit mitgeprägt haben. Trotzdem hat das Spiel nichts von seinem Charme verloren, und auch nicht von seinem Spielspaß.
Ich genieße es, wieder von Route zu Route zu tingeln, vorbei an einem schlafenden Relaxo, der den Weg versperrt, durch etliche Städte, Wälder, Höhlen und Büsche. Letzteres hasse ich noch genau so wie beim allerersten Pokémon-Spiel: kaum macht man einen Schritt zu viel, findet man sich in einem ungewollten Kampf wieder. Argh! Diesen Frust toppt eigentlich nur noch das Pokémon Center-Theme, das ich seit jeher als Ohrwurm nicht mehr aus meinem Gehöhrgang kriege (…). Der Langzeitspaß ist also nicht in die Jahre gekommen und somit ist Pokémon X der perfekte Neustart auf meinem Handheld-Weg.

Der 2DS an sich, rot und weiß gehalten, liegt deutlich besser in der Hand als er optisch vermuten lässt. Ja, er sieht aus wie ein überdimensionaler Türkeil mit zwei Bildschirmen, aber solange er griffig ist, ist daran nichts auszusetzen. Den Mono-Ton empfinde ich persönlich nicht tragisch, genau so wenig wie die Batterielaufzeit, über die ich allerdings noch recht wenig sagen kann. Mir reicht es bisher jedenfalls aus.
Ich überlege gerade, was man noch über das Teil sagen kann, mir will aber nichts Gescheites einfallen. Was soll man auch sonst noch über einen Handheld sagen?! Dass der 3D-Effekt offensichtlich fehlt, ist perfekt. Mir liegen zwar keine Verkaufszahlen vor, aber ich kann mir gut vorstellen, dass der Nintendo 2DS das passende Nischenprodukt ist, was sich Nintendo auch erhofft hat: Leute, die auf den 3D-Effekt verzichten können schlagen hier zu.

In den kommenden Monaten wird sich zeigen, wie oft ich den Türkeil nutzen werde. Der 2DS ist jedenfalls eine gelungene Abwechslung zum Lesen, Schreiben und Gucken von Serien und Filmen. Was Spiele angeht, habe ich bisher einen gut gefüllten Pool an interessanten Titeln.
»The Legend of Zelda: A Link Between Worlds«, »Mario Kart 7«, »Yoshi’s New Island«, »Arkham Origins: Blackgate«, »Virtue’s Last Reward«, »Prof. Layton und die Maske der Wunder« – und nicht zuletzt »Super Smash Bros. Brawl 3DS«.
…und alles kann man auf dem Klo spielen!

Der 2DS bringt also nur Vorteile; wenn dabei auch noch mehrere Gaming-Blogs rausspringen, könnte das Glück kaum perfekter sein. Titel-Vorschläge für den Handheld sind also jederzeit willkommen.



Keine Kommentare

  1. Hallo Dennis,

    ich kann dir auf anhieb Mario Kart 7, Animal Crossing New Leaf und Luigis Mansion empfehlen.

    Lg Sascha

    PS: Du fehlst mir noch in meiner Freundesliste auf dem 3DS (:

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  1. […] legte ich mir einen Nintendo 2DS zu, um ihn kurz darauf durch einen Nintendo 3DS XL zu ersetzen. Meine stille Hoffnung war es, dass […]