Hakahori

Randnotizen

Unterhaltung, Toleranz und Batfleck

Bevor es wortwörtlich um die Wurst geht, will kurz erwähnt sein, dass ich jedem Freund des schlicht-schwarzen Humors die Serie »Fargo« ans Herz legen kann. Angelehnt an den gleichnamigen Coen-Film aus dem Jahre 1996, der mir, ehrlich gesagt, weniger geschmeckt hat als eben diese Serie. Das liegt wohl Hauptsächlich an dem etwas tollpatschigen und dann doch irgendwie harten Martin Freeman, der, wie eigentlich immer, durch Gestik und Mimik vollends zu unterhalten weiß.
Fargo, momentan meine neuste Lieblingsserie. Das nur am Rande – wie eigentlich alles in diesem Blog.

Eigentlich war ich schon drauf und dran einen eigenen Blog rund um das elendige Thema Homophobie zu schreiben, aber ihr könnt euch nicht vorstellen wie unglaublich mühsam es ist, sich über solch ein anstrengendes Nonsens-Thema Gedanken zu machen. Aber dann gewann ein Mann in Frauenkleidern einen unlängst an Glanz und Sinn verlorenen Gesangswettbewerb, bei dem es um alles geht, nur (scheinbar) nicht um den Gesang.
Konservative Bildungsferne mit einem zwanghaften Hang zum stetigen Kundtun ihrer asozialen Beschränktheit meinen gleich vom Niedergang Europas zu reden – nur weil mal ein etwas anderer Mensch einen, wie gesagt, unbedeutenden Wettbewerb gewinnt. Ja ne, ist klar.
Ich will gar nicht so sehr auf die Homophobie eingehen – wer im gestern leben und weiterhin fest an einer »homosexuellen Propaganda« glauben will, kann dies gerne tun, weit weg von mir und allen anderen klar denkenden Wesen – sondern auf den Punkt der Toleranz. Dass Monsieur oder Madame Wurst gewonnen hat, zeige die Toleranz Europas gegenüber Menschen, die nunmal nicht der Norm entsprechen. Jain. Es war eher ein politisches Statement Richtung Ostblock, der sich seit Jahren wieder gen Mittelalter bewegt, während der Westen Europas alles richtig macht und dem Laissez-faire Credo fröhnt.
Wer übrigens meint, dass das Ausbuhen der russischen Teilnehmerinnen paradoxerweise gegen jegliche Toleranz steht, liegt falsch. Diese Pfiffe und Buhrufe waren weder dem gesanglichen Beitrag oder den Künstlerinnen selbst gewidmet, sondern vielmehr dem angetretenen Land. Und wer meint, Homophobie – oder anders: Menschenhass – müsse man tolerieren, hat wohl den Schuss noch nicht gehört.

Herr bzw. Frau Wurst wird schon in wenigen Wochen Geschichte sein, das Thema Homohass allerdings nicht. Hass begründet sich immer auf Angst und Unwissen, also bildet euch und fürchtet euch nicht vor den »bösen Homos, die das Bild der Ehe und Familie zerstören wollen«. Homosexualität ist kein Kult, kein Hype, keine Entscheidung und erst recht kein Lifestyle. Es ist lediglich eine andere Art zu lieben, und das gehört akzeptiert. Ohne wenn und aber. Denn das L-Wort scheinen die meisten Leute in Diskussionen um dieses Thema schnell mal zu vergessen. Dabei kommt es im Leben genau darauf an; it is all you need.
Wenn ich einen eigenen Blog zu diesem Thema aufmachen soll, könnt ihr gerne einen (kritischen) Kommentar dazu verfassen. Bin immer gern für eine Diskussion zu haben.

Wie komme ich jetzt von Homosexualität auf einen muskulösen Kerl in einem hautengen Anzug?

Die Sache mit dem neuen Batsuit hat im Vergleich für weniger Aufsehen gesorgt. Leider, muss ich sagen, denn ich bin begeistert und schon jetzt ziemlich gehyped auf »Batman vs. Superman« (oder meinetwegen umgekehrt). Ist es keine große Sache, wenn ein Bild von einem Schauspieler, dem man die Rolle eigentlich nicht wirklich zutrauen will, veröffentlicht wird, welches dann wiederum voll überzeugt?
Ein Schrank von einem Fledermausmann in einem Superman-Ähnlichen Kostüm – ohne Protektoren – schreit doch förmlich nach Badass. Hier hat man sich, wie erwartet, an Frank Millers »The Dark Knight Returns« als Vorlage bedient und dieses Design will auch gefallen. Nolans Vision vom Batsuit hat mir ebenfalls zugesagt, hätte aber im frischen Superman-Universum ebenso wenig gepasst wie ein Christian Bale als Bruce Wayne, so sehr ich ihn auch mag und schätze (vor allem als Dunklen Ritter). Gegenüber Henry Cavill würde Bale allerdings etwas schmächtig als felsig wirken. Unpassend also für die Rolle eines erfahrenen Verbrecherjägers.
Über Affleck als Wayne bzw. Batman lässt sich natürlich noch nichts sagen. Wenn die schauspielerische Leistung nicht stimmt, kann der Herr in noch so einem genialen Kostüm stecken – es wird nach hinten losgehen. Aber das werden wir wohl erst 2016 beurteilen können.
Der Batsuit und das neue Batmobil überzeugen zumindest schon jetzt.



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