Hakahori

Nach der E3 ist vor der E3

Die E3 ist immer eine besondere Zeit für Vollblut- und Halbherz-Gamer. Ich hatte, wie so oft, die Termine der einzelnen Pressekonferenzen nicht auf dem Schirm, was immerhin den positiven Nebeneffekt hatte, dass mich Microsofts PK am Montagabend überraschte. Den Termin von Nintendo habe ich mir im Anschluss merken können und habe es gerade noch so nach der Arbeit schaffen können, einzuschalten.
Sony lasse ich an dieser Stelle bewusst unter den Tisch fallen, denn 1. stehe ich nicht Mitten in der Nacht für sowas auf und 2. bin ich weiterhin nicht für die PlayStation zu begeistern. Ain’t nobody got time for that!

Nintendo sorgte dieses Jahr für eine kleine Besonderheit, denn eine Pressekonferenz im eigentlichen Sinne gab es gar nicht. Man verzichtete dieses Jahr auf eine Bühnen-Show und präsentierte stattdessen eine zurechtgeschnittene Vorstellung von Games, immer wieder unterbrochen von spaßigen Zwischensequenzen. Daran schloss sich dann die restlichen Tage ein Live-Stream an, wo jedes neue Spiel noch mal ausführlich und Live angespielt wurde.
Nette Idee und vermutlich aus der Not geboren: Man wollte so wohl der obligatorischen Präsentation von Verkaufszahlen aus dem Weg gehen. Andererseits spart man auf diese Weise natürlich auch nicht gerade wenig Etat ein, worauf Nintendo nun mal gerade achten muss.

Es gibt einige wenige Spiele, die mich durchaus gereizt haben.
Allen voran natürlich »Batman: Arkham Knight«, das mich so oder so schon im ersten Moment der Bekanntgabe vor einigen Monaten als zukünftigen Käufer gesichert hatte (Hallo? Es ist Batman!). Die neuen, optisch umwerfenden Gameplay-Szenen ließen mich auch den verschobenen Release ins kommende Jahr verschmerzen. Je mehr Zeit die Entwickler rein stecken, umso besser.
»Sunrise Overdrive« hat auch mein Interesse geweckt. Ein Titel, von dem ich vorher noch nichts gehört hatte, überzeugt mich in Sachen Humor und lockerer Optik. Mit schrägen Mitteln huscht man durch bunte Level und macht Monster platt. Es sah auf jeden Fall nach Spaß aus und das allein hat mir schon gereicht. Third-Person-Gemetzel ohne spießigem Ernst dahinter. Das ist meins.
Auch nicht uninteressant, aber das nur nebenbei, ist der Titel »Sherlock Holmes: Crimes and Punishment«. Ich habe noch nie ein Holmes-Spiel gedaddelt, wieso also nicht? »Halo«, »Forza« oder »Fable« lasse ich gekonnt links liegen. Nicht meins, könnt ihr haben.

Wenden wir uns Nintendo zu.
Pflichtkauf ist natürlich das kommende »Super Smash Bros.«-Spiel, sowohl für den 3DS (Oktober) als auch für die Wii U (Winter). Die Miis, Palutena und Pacman wurden als spielbare Charaktere vorgestellt, hektisch und deftig im Multiplayer gedaddelt. Alles optisch mehr als zufriedenstellend und die Vorfreude nur steigernd. Man hat schon gemerkt, dass man bei Nintendo vor allem bei diesem Titel alles gibt, denn man weiß ganz genau, dass Smash Bros. allein die Konsolenverkäufe ankurbeln wird.

Das neue, noch namenlose »The Legend of Zelda«-Game ist ebenfalls ein Pflichtkauf, da Zelda. Hier gab es einen kleinen Knick in der Euphorie. Fans haben seit der Tech-Demo zu Zeiten der Wii U-Präsentation grafisch mehr erhofft. Düster sollte es werden, realistischer. Technisch durchaus möglich, doch die Macher entschieden sich für weitläufige Ebenen, einer offeneren Welt und eine Art Soft-Cel-Shade Look. Mal abwarten. Gekauft muss es trotzdem werden.
Einen ganz neuen Look hat Yoshi verpasst bekommen. »Yoshi’s Wooly World« sieht nach einem klassischen 2D Jump’n Run-Spaß aus, sodass meine Kaufentscheidung jetzt schon gefallen ist. Nur bei dem etwas anderen Shooter »Splatoon« bin ich mir noch nicht ganz sicher, was ich davon halten soll. Ein interessantes Konzept, dass man statt Munition mit Farbe um sich schießt und so gleichzeitig das Spielfeld farblich für sich erobert. Hier warte ich noch weitere Infos und Gameplay-Videos ab.
Für beide Titel, wie auch für Zelda, habe ich sowieso noch eine gewisse Bedenkzeit: alle sollen erst 2015 erscheinen.

Generell gibt es wenige Titel, die tatsächlich noch dieses Jahr erscheinen werden. Schade eigentlich. So kann ich immerhin sagen, dass die diesjährige E3 gezeigt hat, dass man erst 2015 mit den richtig großen Knüllern rechnen kann, für meinen Geschmack zumindest. Somit verschiebt sich der Zwang einer NextGen-Anschaffung eben auf kommendes Jahr, wobei ich wieder stark zu Microsofts Xbox One tendiere.
Dieses Jahr bleibt Nintendos Jahr – ironischerweise, wenn man sich deren roten Zahlen ansieht. Mit Super Smash Bros. (vor allem die WIi U-Version natürlich) haben sie den passenden Tausendsassa im Ärmel, den sie pünktlich zum Weihnachtsgeschäft aus dem Arm schütteln werden.



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