Hakahori

Teil 2

Handheld-Odyssee

Seit 2005 regiert der »Nintendo DS« (Dual oder Double Screen) den Handheld-Markt und hat mit seinen Verkaufszahlen unlängst den klassischen »GameBoy« in seine Schranken gewiesen; 128 Mio gegenüber 118 Mio (Stand: Mai 2010). Musste ich diesen Handheld der neusten Generation samt Touchscreen haben?
Ich musste.

Es war die Zeit meiner Ausbildung, die ich zum größten Teil gerne wieder verdrängen würde. Ein unschönes Arbeitsklima, um es mal harmlos auszudrücken, schrie damals förmlich nach einem Lichtblick. Der DS könnte so ein Lichtblick sein, dachte ich. Man könnte sich in der Mittagspause immerhin für ein paar Minuten in der Fantasiewelt von Super Mario & Co. verlieren, um die Tage halbwegs über die Runden zu kriegen. Und ich sehe mich noch vor dem Glaskasten stehen, hinter dem die wenigen Bundles lagen.

Ich kann mich gar nicht mehr genau erinnern, ob ich damals mehrere Geschäfte abklappern musste, ehe ich mal eins fand, das noch DS’ verkaufte. Vielleicht, vielleicht auch nicht. Jedenfalls stand ich da und überlegte lange hin und her, ehe ich mich dann doch für einen Nintendo DS in Babyblau samt einer »Nintendogs«-Edition entschied.

Gedaddelt hatte ich über die Zeit schon, nur nicht genug oder so viel, wie ich es gerne getan hätte. Der Lichtblick ging unter und irgendwann häuften sich die Momente, in denen ich den DS kaum mehr einschaltete. Komisch eigentlich, wenn man bedenkt, dass es genügend Spiele zum Zocken gab, wie beispielsweise das grandiose »Animal Crossing« oder »Dr. Kawashimas Gehirn Jogging«. Aber so war es nun mal.
Als mich der Reiz des Handhelds wieder losließ und mich stattdessen der Stress des Alltags packte und vollkommen vereinnahmte, verkaufte ich das gute Stück wieder.

Und dann, ja dann, kam der »Nintendo DS Lite« – und ich entschuldige mich an dieser Stelle schon mal vorab für meine ausufernden Schwärmereien, aber: Hach!
Mein erster Doppelbildschirm-Handheld hatte schon längst einen neuen Besitzer gefunden, da wurde ich schon wieder schwach. Sinn und Unsinn sei mal dahingestellt – wie kann man beim Anblick eines DS Lite bitteschön nicht schwach werden?

Minimalismus setzt mein Hirn augenblicklich mit Attraktivität gleich (auf Objekte, vor allem Technik, bezogen, nicht auf Menschen… offensichtlich) und dieser Handheld strahlt puren Minimalismus aus: ein schneeweißes Gehäuse, umrandet in einem durchsichtigen Plastik, abgerundete Kanten und mit einem unauffälligen Doppel-Kasten-Symbol auf dem Deckel. Hach!

Natürlich musste ich diesen DS haben und war dann auch stolz wie Oscar. Meine Erinnerung setzt allerdings aus, wie lange ich mich an diesem erfreuen konnte, ehe ich ihn wieder verkauft habe – neben dem Verkauf meines N64 die zweite Sache, die ich bis heute bereue. Fakt ist aber, dass es der optisch ansprechendste Nintendo-Handheld für mich war. Ich würde mir den Nintendo DS Lite jederzeit wieder zulegen. Weniger zum Daddeln, viel wahrscheinlicher als schickes Tech-Deko-Geschichts-Stück im Regal.
Wie gesagt: Hach!

Die Nachfolger »Nintendo DSi« sowie »Nintendo DSi XL«, die neuerdings mit Kameras und größeren Bildschirmen ausgestattet waren, gingen im Anschluss komplett an mir vorbei.
Generell war das die Zeit, in der ich videospieltechnisch inaktiv war. Wenn dann mal irgendwann für kurze Zeit etwas gedaddelt wurde, dann auf der XBox 360, die relativ lange als einzige Spielekonsole in meinem Haushalt tapfer die Stellung hielt. Einen Handheld hatte ich nicht mehr. Ich fühlte mich vom »Nintendo 3DS« nicht wirklich angesprochen. Mir ging der ganze 3D-Hype, der wie aus dem Nichts um sich griff, sowieso gegen den Strich. Bis heute gibt es vielleicht eine Handvoll gute Filme, bei denen sich der 3D-Effekt wirklich lohnt. In den restlichen 95% der Fälle ist es rausgeschmissenes, teures Geld.
Bei Videospielen sehe ich das eigentlich noch extremer. Abgesehen von dem gewissen Etwas, sehe ich keinen tieferen Sinn (no pun intended) in einem 3D-Effekt für Handheld-Spiele. Dazu summieren sich noch die Negativpunkte Batterielaufzeit und Augen- bzw. Kopfschmerzen. Dennoch kam der 3DS mit der Zeit gut ins Rollen und beherrscht heutzutage, trotz oder gerade wegen der schwachen Konkurrenz, den Handheld-Markt.

Erst mit der Ankündigung des bunten Türkeils, die noch gar nicht so lange her ist, wurde mein Interesse wieder geweckt. Der »Nintendo 2DS« füllt die Lücke jener Gamer, die gerne aktuelle 3DS-Titel in 2D spielen wollen. Und davon gibt es scheinbar nicht wenige.

Ich bereue den Kauf des 2DS bis heute nicht, da er meine Leidenschaft für das Handheld-Gaming wiederbelebt hat. Nach dem Feierabend und den täglichen Erledigungen, die bei einem Single-Haushalt nun mal anfallen, weiß ich oft nicht viel mit meiner freien Zeit anzufangen. Neben TV-Serien nachholen, im Netz surfen oder das ein oder andere gute Buch lesen, brauchte ich noch eine passende Alternative. Da Heimkonsolen für mich erst im kommenden Jahr wieder interessant werden, bleibt da eigentlich nur der DS mit dessem üppigem Gaming-Repertoire.
Der 2DS kam also wie gerufen und wird seither gut benutzt (könnte mehr sein, wird aber sicher noch werden). Trotzdem sind mir genau zwei Dinge ein Dorn im Auge…

In dem ersten Teil dieses Handheld-Blogs fiel der Begriff Notebook-Design, der die Klappfunktion beschreibt. Logisch, der 2DS ist nicht klappbar, was ihn, meiner bescheidenen Meinung nach, besser in den Händen liegen lässt. Trotzdem ist das Zuklappen des Geräts gerade in Hinsicht auf portables Gaming natürlich mehr als sinnvoll. Einen 2DS kann man so nur ungeschützt in seiner Tasche mitschleppen.
Klar gibt es eine Extra-Tasche, die von Nintendo und Drittherstellern optional vertrieben wird, dennoch meldet sich bei mir dann immer noch im Hinterkopf eine kleine Stimme, die mich daran erinnert, dass ja dann doch mal etwas passieren könnte. Und genau dann zerspringen die Bildschirme fröhlich in viele Tausend Stücke.
Abgesehen davon verbraucht ein klappbarer DS natürlich weniger Platz in Tasche & Co. als Nintendos Türkeil.

Makel Nummero Zwei fällt da bei mir allerdings eher ins Gewicht: Die Größe.
Egal was Mann sagt, manchmal ist die Größe halt doch entscheidend.
So scharf die kleineren 2DS-Bildschirme auch sein mögen, wenn man einmal einen »Nintendo 3DS XL« in den Händen gehalten hat, weiß man, dass größer besser ist. Vor allem beim Touchscreen hat man so wortwörtlich mehr Spielraum, der angenehmer genutzt werden kann. Insofern war ich von der wirren Idee angefixt, einen DS zu mit größeren Bildschirmen zu brauchen. Der ein oder andere clevere Leser unter euch wird sich jetzt sicher schon denken können, was als nächstes kommt…

Genau!
Mehr dazu dann im nächsten Blog.



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  1. […] bin ich mal wieder schwach geworden und habe mir einen weißen Nintendo 3DS XL zugelegt. Wie im vorigen Blog schon beschrieben, waren mir Form und Bildschirmgröße mit der Zeit ein Dorn im Auge. Und als ich […]