Hakahori

Jahresrückblickblog 2014

Das Jahr 2014 kann ich für mich grob in zwei Punkte aufteilen: Job und Gesundheit.

# Alte Zöpfe
Im vergangenen Jahr zeichnete sich relativ schnell und deutlich ab, dass mein (jetzt ehemaliger) Arbeitgeber ins Straucheln gerät. Finanziell angeschlagen sparen Buchhalter natürlich immer an der erstbesten Stelle: den Arbeitnehmern. Eine Kündigungswelle drohte und rollte schließlich über mich hinweg. Ich selbst war damals (noch) nicht davon betroffen, dennoch nutzte ich diese unsichere Phase, um mich auf dem aktuellen Stellenmarkt umzuschauen. Wenn nicht jetzt, wann dann?
Dass sich dieser Umstand gegen Ende dieses Jahres fast wiederholt hätte, konnte ich damals natürlich nicht erahnen.

Im Dezember 2013 bekam ich dann die Zusage für einen neuen Job in Köln, den ich im Februar darauf antrat. Mittlerweile bin ich also schon fast ein volles Jahr im neuen Unternehmen.
Mein Einsatzgebiet ist, grob wiedergegeben, der Kundendienst. Ich hatte von Beginn an keine Schwierigkeiten mich im neuen Umfeld zurecht zu finden. In die Arbeit habe ich mich schnell eingelebt, genau so wie im Kollegium.
Der neue Job hat mich nicht unbedingt zu einem besseren oder anderen Menschen gemacht, aber zu einem etwas lebensfroheren, was vorher nicht wirklich der Fall gewesen war.

Im Herbst gab es dann die erste Ernüchterung. Die Chefs teilten den Jahresabschluss mit und verzeichneten ein negatives Ergebnis bzw. einen Gewinnrückgang. Sparmaßnahmen wurden auch hier ergriffen und Entlassungen zum Jahresende angekündigt.
Wochenlang musste ich bangen, auch wenn ich den Gedanken an eine Kündigung immer wieder erfolgreich verdrängen konnte. Letztlich hat es mich glücklicherweise nicht getroffen. Die Welle ist vorbei gezogen, erst mal.
Insofern habe ich die große Hoffnung, dass sich die Geschichte im kommenden Jahr nicht wiederholt.

Was meinen neuen Arbeitsplatz angeht, kann ich also nicht klagen. Er liegt (fast) im Herzen vom urbanen Köln, die Arbeit ist abwechslungsreich und der Großteil der Kollegen netter als das gesamte Kollegium meines vorigen Arbeitgebers.
Wenn ich also eins nicht tun kann, dann ist es klagen. Es sei denn, es geht um meine Gesundheit – womit wir bei meinem zweiten großen Thema in diesem Jahr wären.

# Dinge, die man keinem wünscht
Seit Februar oder März piesackte mich mein Magen. »Piesacken« ist damit noch harmlos ausgedrückt. Jeden Morgen bin ich mit Übelkeit aufgewacht, die fast den ganzen Tag anhielt. Auch Sodbrennen und generelle Magenschmerzen machten mir zu schaffen.
Mehrmals war ich Dauergast bei meinem Hausarzt, der mich mit den üblichen Hausmittelchen über Wochen hin vertröteste, ehe ich endlich einen Termin beim Fachmann für eine Gastroskopie (Magenspiegelung) bekam; wer sich erinnern kann: schon im vergangenen Jahr musste ich diese Tortur über mich ergehen lassen.

Die Spiegelung zeigte nicht nur einen gereizten Magen, sondern auch noch ein Befall von Helicobacter Pylori, einem hartnäckigen Bakterium. Es stellte sich heraus, dass genau diese Viecher die Ursache für meine Beschwerden waren und es dagegen nur ein Mittel gab: Antibiotika.

Zwei unterschiedliche Antibiotika- und eine Magenschutzpille musste ich mir eine Woche lang jeden Tag geben. Dann hieß es sechs Wochen warten und erneut auf das Bakterium testen lassen. Während dieser Zeit merkte ich schon, dass der erste Versuch fehlgeschlagen war. So musste ich im Anschluss erneut (andere, stärkere) Antibiotika schlucken.
Glücklicherweise war diese zweite Therapie erfolgreich und der Helicobacter besiegt – nach 12 Wochen. Vorbei war mein kleines Martyrium damit aber noch nicht, denn jetzt meldete sich mein Darm zu Wort.

# Alarm im Darm
Auch wenn das Bakterium nachweislich vernichtet war und der Magen somit Ruhe gab, machte mein Darm plötzlich nicht mehr mit. Ständiges Unwohlsein, gepaart mit Schmerzen, Verdauungsproblemen etc. – Details spare ich mir an der Stelle mal.
Am Ende half alles nichts: Ich musste noch mal zum Fachmann. Nach einigem Überlegen kam der Doc dann zum logischen Schluss, dass nachgeschaut werden musste. Und so hatte ich meinen zweiten Spiegelungs-Termin in diesem Jahr an der Backe. Diesmal nur am anderen Ende.

Hätte ich es mir aussuchen können, hätte ich lieber drei Magen- als eine Darmspiegelung gehabt. Abführen ist nicht wirklich spaßig und das Gefühl nach dem Eingriff ist auch alles, nur nicht gerade angenehm. Das einzig Gute an den ganzen Spiegelungen ist eigentlich die Narkose (…).

Die erste Diagnose deutete auf eine klare Entzündung hin (Colitis ulcerosa, wer es genauer wissen und nach-googlen will). Abgesehen von Zäpfchen, kann man hier nicht viel verschreiben. Eine schonende Ernährung und Geduld sind der Schlüssel zur wiederhergestellten Gesundheit. So eine Entzündung verheilt in der Regel erst nach Monaten.
Mittlerweile sind einige Monate vergangen und meinem »Bauchgefühl« nach zu urteilen, ist die Sache bis heute leider noch nicht verheilt, im Gegenteil. Es ist wieder etwas schlimmer geworden, daher werde ich auch im kommenden Jahr vor weiteren Arztbesuchen und/ oder Behandlungen nicht verschont bleiben.

(Übrigens ist nicht ganz klar, woher die Entzündung kommt. Es kann eine Ursache der Antibiotika sein, bis hin zu einem erblich bedingten Anhängsel.)

Die ganze Magen-Darm-Geschichte hat sich also über das ganze Jahr gezogen, Monat für Monat. Es hat mich Nerven, Schmerzen und Zeit gekostet, genau so wie jede Menge Krankheitstage – und nicht zu vergessen, auch Gewicht. Innerhalb der vielen Monate habe ich an die 10kg an Körpergewicht verloren. Und wer mich kennt, weiß, dass ich noch nie ein stämmiger Bursche war. Jetzt bin ich also noch schmächtiger als vorher… Ärgerlich und nicht ganz gesund.
Selbst wenn es derzeit »nur« ein Unwohlsein ist – man schleppt das täglich mit sich rum. Es schlaucht und drückt auf die Stimmung. Ich neige dazu, mich mich automatisch abzukapseln und nehme somit weniger am sozialen Leben teil. Man fühlt sich einfach nicht gut und zieht sich entsprechend zurück; das hat man sicherlich an meiner nachgelassenen Twitter- und Blog-Aktivität gemerkt (oder es kommt mir nur so vor, dass ich weniger schreibe).

Es braucht also immer etwas Überwindung, am täglichen Leben teilzunehmen, sich mit seinen Mitmenschen – und seien es auch nur Kollegen ;) – zu unterhalten oder rumzuspaßen, auch wenn man sich lieber den ganzen Tag mit einer Wärmflasche ins Bett verkriechen würde. Gut ist, wenn einem diese Überwindung durch bestimmte Menschen erleichtert wird.
Ich gebe zu, dass positives Denken noch nie so wirklich meine Stärke war, aber dafür habe ich ja DEN Menschen in meinem Leben, der mich immer aufbaut und meinen Blick in eben diese rosige Richtung lenkt. Eine glückliche Beziehung allein ist schon Motivation genug, optimistisch zu sein.
Und so weiß ich, dass ich wohl noch einige Monate mit meinen körperlichen Gebrechen zu kämpfen haben werde, aber gleichzeitig, dass es dann auch irgendwann (hoffentlich) vorbei sein wird. Drückt mir die Daumen!

# Das Ende vom Lied
Das war so gesehen das Spektakulärste an meinem Jahr 2014. Es gibt sonst nichts Erwähnenswertes zu berichten, was auch wirklich erwähnenswert wäre.
Ich habe durch meine angeschlagene Gesundheit generell weniger gebloggt, weil mir, wie gesagt, selten danach war. Habe mich auf die Arbeit konzentriert und die Wochenenden als Inseln der Entspannung und Regenartion genossen. So verging Woche um Woche und Monat um Monat. Wie es halt so ist, die Zeit vergeht. Und ehe man mal etwas Zeit hat, Luft zu holen, winkt einem auch schon Silvester zu.

Von 2015 erhoffe ich mir, dass mir mein Job weiterhin erhalten bleibt und mich halbwegs gut belustigt und beschäftigt, motiviert, morgens aus dem Bett zu steigen. Viel wichtiger ist aber natürlich die Gesundheit, die ich wieder ins Lot bringen muss. Das sollte nächstes Jahr zu schaffen sein, hoffe ich.



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