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Hakahori

Randnotizen

007, Pikachu und Diktatoren

# Bond Nr. 25 bzw. Bond Nr. 7
Daniel Craig hat genug von Bond, was dem gediegenen Kinobesucher spätestens am Ende von »Spectre« aufgefallen sein müsste. Zu perfekt war der Abgang von Craigs kantigem Bond inszeniert.

Jetzt beginnt wieder das Rätselraten um die frei gewordene Stelle am Pinewood-Himmel. …Sicher ist hier nur, dass Bond zurückkehren wird, so oder so. Mit »Skyfall« und dem zuletzt etwas schwächerem »Spectre« hat man viel zu viel Geld gescheffelt, um das Generationen-Projekt James Bond einzustampfen.

# IS-Terror, Erdogan, AfD, Trump… und andere Übel
Hier will ich gar nicht so sehr ins Detail gehen; logischer Menschenverstand und so. Die Frage, was ich von dem ganzen Thema halte, beantwortet man am Besten mit einer Gegenfrage:
Wie haben wir uns in unserem Kindesalter – oder alternativ unsere Eltern in deren jüngeren Jahren – wohl das Jahr 2016 vorgestellt? Fliegende Autos, besiedelter Mars, ein Impfstoff für alle möglichen Krankheiten.

Jetzt muss man nur die Nachrichten einschalten oder an einem beliebigen Tag vor die Tür gehen, um festzustellen, dass man wieder auf dem besten Wege ins Mittelalter ist. Die Evolutionsleiter wieder heruntersteigen.

# Pokémon Go
Hype! Hype! Hype! Pünktlich zu den Sommerferien laufen im Freien ganze Horden von Zombie-Jugendlichen rum. Aber hey, immerhin an der frischen Luft – und finden bei der Gelegenheit die ein oder andere Leiche.

Aber im Ernst: Der (fast) neuartige Sammelspaß macht Freude und vor allem Lust auf mehr. Ich bin gespannt, welche Updates die App mit der Zeit erleben wird und freue mich vor allem für Nintendos Geldspeicher – wobei Google das größte Stück vom Kuchen abkriegen dürfte. Frische Kohle kann so in neue Games und Projekte (NX beispielsweise) investiert werden. Hoffentlich.


31. Juli 2016 - Tags: , , , ,



Hakahori

Ch-ch-changes

Gelungener Neustart

2016 ist zur Hälfte Geschichte und es ist schon einiges passiert. In der Welt und auch bei mir, in meiner Miniversion von Welt aka Privatleben. Ich bin meiner beschaulichen Single-Wohnung entflohen, näher an Vadder Rhein und gleichzeitig mit meiner besseren Hälfte zusammen gezogen. Die Zusage der neuen Wohnung bekamen wir just am ersten Tag meines neuen Jobs. Das hatte sich nämlich auch geändert, gezwungenermaßen.
Zeit für ein erstes, frisches Resümee.

Klar wird einem erst mal der Boden unter den Füßen entzogen, wenn einem plötzlich an den Kopf geschmissen wird, dass der befristete Arbeitsvertrag nicht, wie erhofft und angedacht, verlängert wird. Rückblickend, ein gutes halbes Jahr später, kann ich aber glücklicherweise behaupten, dass es mich nicht besser hätte treffen können.

Ich war so oder so unzufrieden mit meinem Ex-Arbeitgeber, der Arbeit selbst und auch dem Arbeitsklima. Es ist dem Glück (des Dummen) zu verdanken, dass ich mehr oder minder innerhalb kürzester Zeit eine Jobzusage und somit einen neuen Arbeitsvertrag in der Tasche hatte. Auch in Köln. Diesmal unbefristet.

Um die Vorzüge auf den Punkt zu bringen: Es ist so, wie es eigentlich schon vorher hätten sein sollen. Eine moderne, gepflegte Umgebung, angenehmes Arbeitsklima, nette, humorvolle Kollegen, jede Menge zu tun, Abwechslung, flache Hierarchien. Das wichtigste aber, ist, dass ich mich ernst genommen fühle. Man schenkt mir Vertrauen und verlässt sich auf mich und meine Fähigkeiten. Alles, was ich bisher von meinem Arbeitgeber bzw. von direkten Vorgesetzten nicht kannte. Und dafür allein stehe ich morgens gerne auf und gehe motiviert und mit Freude schaffen.

Natürlich findet man immer ein Haar in der Suppe, je länger man sucht und je genauer man hinsieht. Den perfekten Job kann niemand erwarten. Auch hier gibt es natürlich Kollegen, die die Sympathie von verfaultem Fallobst verströmen, sich selbst aber für den neusten und frischsten Herrenduft der Saison halten. In meinem direkten Arbeitsumfeld habe ich mit solchen Spezies aber glücklicherweise nichts zu tun.

An der Arbeitsfront ist also alles im grünen Bereich. Eine klare Verbesserung zu vorher. Jetzt muss ich nur noch die Probezeit überstehen, dann habe ich den unbefristeten Vertrag in der Tasche und kann mich vollends über diese Entwicklung freuen.

Und wie es an der anderen Front – der Wohnungs-Front – ausschaut, werde ich an anderer Stelle berichten.


19. Juni 2016 - Tags:



Hakahori

E3 2016

»Hier gibts nichts zu sehen…«

Wo man auch hinsieht, die »gute alte Zeit«™ ist offensichtlich vorbei und macht selbst vor dem Heiligtum eines jeden Videospielers nicht halt. Nintendo verzichtet (quasi) auf einen Auftritt auf der diesjährigen E3.

Wobei das nur zur Hälfte stimmt, will man doch wenigstens Live-Gameplay zum kommenden Zelda-Titel zeigen; »kommend« im Sinne von »irgendwann 2017«. Ausschließlich. Man verzichtet völlig auf eine Live-Pressekonferenz, wie die vergangenen Jahre schon, zeigt allerdings auch keine zuvor aufgenommene Show im Stile einer »Nintendo Direct«.
Ergo (concordantly, vis a vis…) wird es keine Neuigkeiten zu Wii U- oder Nintendo 3DS-Titeln geben. Warum? Reggie zuckt mit den Schultern.

Die Wii U ist tot
Im Laufe des Restjahres sollen erste offizielle Infos zur neuen Nintendo-Konsole aka »NX« ausgesprochen werden. Selbst ein Blinder mit Krückstock merkt so langsam, wohin der Fokus von Nintendo wandert und dass der neue Präsident, Tatsumi Kimishima, die Wii U selbst mit seinem Allerwertesten nicht mehr anzusehen scheint. Das finanzielle Loch namens Wii U ist tot und so tut man alles, um es nicht zu einem zweiten Virtual Boy verkommen zu lassen.

Das ist, ohne Frage, die richtige Entscheidung. Dennoch sollte man deswegen nicht gleich die sprudelnde Handheld-Quelle 3DS vernachlässigen und die E3 als Werbeplattform wahrnehmen – nicht nur für den heiß erwarteten neuen Zelda-Titel.

2 out of 3
Somit bleiben dieses Jahr nur noch Sony und Microsoft als Giganten übrig. Naturgemäß wird mich Sonys Pressekonferenz aus zwei Gründen eher weniger interessieren: 1. sie findet mitten in der Nacht statt und 2. es ist Sony. Als Xbox One-Besitzer (aktuell mit der Betonung auf »Besitzer« und nicht etwa »Spieler«) bin ich natürlich mehr an interessanten neuen Titeln und/ oder Neuigkeiten zu bereits bekannten Spielen interessiert; »Battlefield 1« zum Bleistift.

Denn selbst wenn ich Lichtjahre von der Bezeichnung Hardcore-Gamer entfernt bin, bin ich weiterhin an neuen Konsolenspielen interessiert. Einer Anschaffung von einigen davon bin ich nicht abgeneigt. Ist natürlich nur die Frage, über welche Titel wir hier sprechen. Nach der E3 kann ich dazu sicher mehr sagen.


31. Mai 2016 - Tags: , , , , , ,



Hakahori

just saying

Narziss

Narzissten wird es dieser Tage ziemlich leicht gemacht ihre Minderwertigkeitskomplexe zu befriedigen. Instagram, Facebook, Twitter & Co. laden täglich zu etlichen Duckface- oder oben ohne-Selfies ein. Braucht kein Mensch, außer halt eben jene Exemplare, die ohne ein imaginäres Schulterklopfen den Tag nicht überstehen würden.
Hast Du feeeeeein gemaaaacht!

Es mag eine reine subjektive Wahrnehmung sein, aber gefühlt hat diese nervtötende Art von Selbstdarstellung stark zugenommen. Beim Durchscrollen der (a)sozialen Netzwerke kommt es dementsprechend häufig vor, dass ich mich vor lauter Schwindel vom Augenrollen am Tisch festkrallen muss.

Narzissmus bedeutet nicht nur, dass man sich beim eigenen Anblick im Spiegel am Liebsten selbst einmal komplett ablecken, begatten und heiraten würde (in dieser Reihenfolge). Hier geht es eigentlich nur um Bestätigung. Um Likes, Favs oder entsprechend anerkennende Kommentare. Seele tätscheln. Gehört bekommen, wie toll man doch ist, bzw. – noch weniger aussagekräftig – wie toll man doch aussieht. Als ob es darauf im wahren Leben ankäme.

Findet man auf diesem Weg etwa seinen Traumjob? Wenn es nicht gerade ein Modeljob ist, eher unwahrscheinlich. Oder etwa die Liebe fürs Leben? Nein, wohl eher ein One Night Stand.
Aber trotzdem toll, dass man ständig auf dem Laufenden gehalten wird, wie oft jemand ins Fitnessstudio geht – mit entsprechenden Bildern – oder vor welchen trivialen Orten man hässliche Schnuten zieht.

Vielleicht bin ich aber auch einfach nur etwas vorbelastet. Menschen, die gut aussehen aka den aktuellen Werbe-Idealen entsprechen und es wissentlich einsetzen, waren mir schon immer suspekt. Eine interessante, charakterliche Tiefe findet man bei solchen Exemplaren meist nicht. Abgesehen von einem tiefen Nichts in den hohlen Birnen vielleicht.
Anders ausgedrückt: Bei Narzissten sehe ich mittlerweile automatisch über ihr Schauspiel hinweg und erwarte genau so viel bzw. wenig wie von »normalen« Menschen. Und das ist nicht viel, erwarte ich von meinem Gegenüber doch in aller Regel Hauptsächlich ein Mindestmaß an Respekt. Dumm nur, dass sich Schönlinge meist auf einem hohen Ross gesattelt fühlen und sich ebenso von oben herab benehmen. Respekt? Fehlanzeige.

Ich habe ein bisschen Sorge, dass sich die ohnehin schon stark verbreitete Oberflächlichkeit weiter in unserer Gesellschaft ausbreitet. Das fängt bei Klamotten an, geht über Frisuren und hört dann beim BMI auf. Das alles gab es früher auch, klar, aber erst durch das digitale Neuland wird den Selbstdarstellern eine breite Bühne geboten. Und gängige Schnellfick-Apps tun ihr weiteres.

Übrigens war ich gerade eben nicht ganz ehrlich: Ich bin nicht wirklich besorgt. Narzissten gab es, wie gesagt, schon immer und wird es immer geben. Die öffentliche Fleischbeschau wird niemand aufhalten, geschweige denn beenden können. Das ist ein Umstand, an den man sich gewöhnen muss. Oder genauer: an den man sich gewöhnen muss, ihn zu ignorieren. Und mittlerweile gelingt mir das überraschend gut.


26. Mai 2016 - Tags: , ,



Hakahori

spoilerfrei

»Batman v Superman«

Im ganzen Umzugschaos komme ich nebenbei mal dazu, meinen Senf zu einem Film abzulassen, der in der Comic- bzw. Nerd-Welt für Furore sorgt. Mittlerweile könnte man zwar schon mit Spoilern zukleistern, aber ich werde es an dieser Stelle mal bei einer spoilerfreien Version belassen.

Es gibt DC-Fanboys, die der Meinung sind, dass »Batman v Superman – Dawn of Justice« der »beste Superhelden-Film aller Zeiten« sei. Das ist Quatsch. Marvel-Fanboys sehen das naturgemäß anders und betiteln den Streifen als schlechtesten Superhelden-Film aller Zeiten bzw. setzen ihn fast schon mit dem Fantastic Four-Desaster gleich. Auch das ist völliger Quatsch.
Die Wahrheit liegt, wie so oft, irgendwo dazwischen.

BvS ist meiner Meinung nach ein guter Film. Er hat seine Stärken, aber auch seine Schwächen. Insofern würde ich ihn etwa mit Marvels »Age of Ultron« gleichsetzen. Man hatte hohe Erwartungen, die weltweite Werbemühle wurde kräftig gedreht, und am Ende kommt ein Ergebnis dabei raus, was »okay« ist. Nicht mehr, nicht weniger.
Action, Schauspieler und Soundtrack überzeugen alle (Fans). Was dem Film fehlt ist lediglich Tiefe. Der Plot ist platt wie eine Flunder. Aber was haben die Zuschauer auch erwartet? Es ist letztlich auch »nur« ein Superhelden-Film und kein zweites Meisterwerk à la »The Dark Knight«, was in Sachen Charakterentwicklung und Tiefe in einem Superhelden-Film bis heute unerreicht ist.

Der Film ist also okay und kein Desaster, wie es einige Kritiker, Fanboys und Hater gerne hätten. Womöglich schwingt hier auch ein großer Batzen an Enttäuschung mit, da viele Erwartungen nicht erfüllt wurden. Ich für meinen Teil hatte meinen Spaß – und das hatte einen ganz bestimmten Grund. Denn warum war ich wohl bereits zur Vorpremiere in diesem Film? Warum habe ich seit Ankündigung sehnsüchtig auf diesen Tag hingefiebert und warum fügen mir die Schwächen des Films keine körperlichen und/ oder seelischen Schmerzen zu?
Batman! Deshalb!

Allein wegen allen Bruce Wayne- und Batman-Szenen ist dieser Film für Fans sehenswert. Ben Affleck liefert hier den nötigen Roundhouse Kick in die Kronjuwelen aller Hater und Kritiker der ersten Stunde, als Affleck das Cape übernommen hatte. Ernsthaft: Wo sind diese Trolle jetzt? Selbst in den übelsten und schlechtesten Kritiken kommt die Performance von Affleck immer gut weg. Und DAS ist ein Gewinn.

Auch wenn Christian Bale im Nolan-Universum der passenste Batman war, war er doch nicht DER Batman. DER Comic-Batman. Der miesgelaunte, wortkarge Schrank von einer Fledermaus, der mit äußerster Brutalität vorgeht und lang ersehnte Kampfskills zeigt, als seien sie direkt aus den »Arkham«-Spielen übernommen worden. Batfleck IST Batman.

Und damit nicht genug: Er IST auch Bruce Wayne. Kein jammernder, sich in Selbstmitleid suhlender Wayne. Wir erleben einen angeschlagenen, verbitterten, zynischen Wayne, der einfach die Schnauze voll hat – von allem. Gleichzeitig zeigt er aber auch (endlich mal) Detektiv-Fähigkeiten, die fast schon an James Bond erinnern lassen.

Kurzum: Wer Batman-Fan ist, kann diesen Film nicht meiden. Auch DC-Fans kommen auf ihre Kosten. Alle anderen müssen den Streifen nicht unbedingt im Kino sehen. Da empfehle ich die kurze Wartezeit bis Juli, wenn der Directors Cut (Rated-R) auf Blu-Ray zu haben sein wird. Spätestens dann sollte man »Batman v Superman« gesehen haben.

Über Spoiler lohnt es sich fast gar nicht zu schreiben. Wer die Trailer gesehen und auch nur einen Hauch von der Dynamik zwischen Batman und Superman hat, wird in etwa erahnen, wie hier der Hase läuft.


17. April 2016 - Tags: , , ,



Hakahori

For the times they are a-changin‘

Ruhig ists hier geworden.

Glücklicherweise kann ich mich von dem Vorwurf freisprechen, faul zu sein. So halb. Mein Fokus der vergangenen Wochen lag in den Umbrüchen in meinem Leben. Gemeint ist einerseits die neue Arbeitsstelle (mit der Zeit folgt hierzu ein genauerer Einblick), zum Anderen aber auch eine neue Bleibe.

Zum 1. April wird der Wohnraum gewechselt. Dann geht es endlich in die erste gemeinsame Wohnung, rund 25 km von meinem jetzigen Wohnort entfernt, aber immer noch sehr, sehr, sehr nah an Kölle. Kein Aprilscherz, übrigens.

Damit wird sich in meinem Alltag einiges ändern. Die erste Bleibe, die ich mit meiner besseren Hälfte teilen darf, mit fast 29. Wurde auch langsam Zeit, auch wenn es durchaus Zeiten in meinem (jüngeren) Leben gab, in denen ich an diesen Tag nicht mal zu träumen wagte. Eine Wohnung zu teilen ist eine Sache. Den richtigen Menschen dafür zu finden, eine andere. Aber ich hatte Glück. Übrigens auch mit der Wohnung.

Drei Zimmer verteilt auf knappe 83 Quadratmeter. Eine brandneue Küche ist bereits drin, ein Balkon ist vorhanden. Verkehrsanbindung mit Auto- und Straßenbahn gegeben. Einkaufsmöglichkeiten, sobald man aus der Haustür fällt. Was will man mehr? Bilder folgen sicher mit der Zeit. (Ist Flickr eigentlich noch »a thing«?!)

Bedeutet natürlich auch, dass das der erste Umzug meines komplett angehäuften Hausrats ist. Als ich damals, vor drei oder vier Jahren, meine erste eigene Wohnung beziehen durfte, bestand mein Prüll aus Zeugs aus einem einzigen Zimmer. Und jetzt aus quasi drei Zimmern. Das kann was werden.
Hilfe kann ich von meinen Eltern jedenfalls nicht erwarten. Einerseits sind die auch nicht mehr die Jüngsten und zweitens sind sie offenkundig nicht mit meiner »Lifestyle«-Entscheidung einverstanden. So viel dazu.

Aber wie sagte schon Mutti Merkel: Wir schaffen das!

In diesem Sinne: seht es mir nach, dass hier in der kommenden Zeit weniger los sein wird. Ich werde etwas mit Reallife beschäftigt sein. Gleichzeitig kann man aber nach und nach mit einem Update meinerseits rechnen.


21. Februar 2016 - Tags: , ,



Hakahori

Menschenfreund

Ich bin kein Menschenfreund.

Merken konnte ich das die Tage wieder, als ich mich plötzlich in einer Menschentraube am Bahnhof wiederfand, weil wieder mal drölfzigtausend S-Bahnen ausgefallen sind. Das allein wäre schon ein guter Grund, schlechte Laune zu haben. Hatte man doch nach Feierabend besseres vor, als in kalt-feuchtem Wetter auf einem zugigen und zuglosen Bahnsteig zu stehen. Rechnet man dann noch den Pulk von Menschen dazu, ist meine Stimmung ganz im Eimer.

Das liegt – man mag überrascht sein – nicht daran, dass ich Menschen verabscheue oder irgendwas in dieser Richtung. Ich fühle mich schlichtweg unwohl in Gruppen von fremden Menschen. Das dürfte wohl jedem so gehen. Aber wo sich andere einfach die Stöpsel in die Ohren schieben, Musik hören und entspannen können, scheine ich etwas anders zu ticken.

Ein konkretes Beispiel ist körperliche Nähe. Umarmungen sind mir bis heute eher unangenehm – ausgenommen bei einer bestimmten Person natürlich. Wer von Haus aus diese Nähe nie kennengelernt hat, wird sich auch nicht so schnell daran gewöhnen. Und das sieht und merkt man mir in eben solchen Situationen auch an. Egal ob in der Familie oder unter Kollegen.

Wenn man sich von Freunden bzw. Bekannten verabschiedet, fragt sich sicher jeder für einen Moment: Handschlag oder Umarmung? Mir fällt das immer besonders schwer, weil ich im Grunde beides nicht will, mich aber für eins Entscheiden muss. #firstworldproblems

Das ist womöglich ein Grund, warum ich auf nicht wenige Leute vielleicht etwas kühl oder abweisend wirke. Das, und mein von Zynismus durchsetzten schwarzen Sarkasmus-Humor. Im Grunde ist mir das aber egal. So bin ich halt.

Es gibt logischerweise Momente im Leben, in denen man um diese Mitmenschlichkeit nicht drumrum kommt. Im Beruf zum Beispiel, der Umgang mit Kollegen. Hier ist es ganz paradox, weil ich im Kundendienst arbeite (…). Da sich der Kundenkontakt aber nicht auf einer persönlichen Ebene abspielt, habe ich da keinerlei Probleme. Eher im Gegenteil: Ich helfe gerne. Meine Empathie ist ziemlich ausgeprägt und ich leihe anderen Menschen, Freunden, Bekannten gerne mein Ohr. Es ist nur nicht so, dass ich offen darauf zugehe.
Ein Soziopath bin ich also nicht. Eher nur introvertiert.

Anstrengend wird es, wenn man unweigerlich in eine Rolle fällt, um sich sozial nicht auszugrenzen. Mit der Zeit habe ich mir diese Flucht nach Vorne einverleibt, um eben nicht als stiller, introvertierter Mensch zu gelten. Warum? Weil man es so im Leben schwerer hat, was das Sozialleben angeht. Wie soll ein Introvertierter Mensch, der mit fremden Menschen nicht umgehen kann, neue Kontakte knüpfen? Neue Freundschaften – oder gar eine Beziehung?! Unmöglich, wenn man nicht einen Weg findet, über seinen Schatten zu springen. Und dieser Sprung ist meist eine Rolle, die man spielt. Schauspiel. Und es hilft.
Je länger man dieses Spiel treibt, umso schwieriger ist es, nach Feierabend wieder aus dieser Rolle raus zu kommen. Mitunter kann einem mal entfallen, wie man noch mal unter dieser Maske tickt.

Glücklich ist der, der mindestens eine Person in seinem Leben hat, bei dem man so sein kann, wie man ist. Wo einem eine Umarmung nicht ent- sondern die Batterien wieder auflädt. Körperliche Nähe bettet einen dann gefühlt auf der umgangssprachlichen siebten Wolke. Und die ganze Anstrengung des sozialen Hin und Hers, die einen früher, allein, noch aufgefressen hat, fällt einfach von einem ab.

Ich bin nicht normal, ich weiß. Glaube aber, dass ich nicht der einzige Verquere bin, der so tickt.


10. Januar 2016 - Tags: ,



Hakahori

Jahresrückblickblog 2015

Es mag an meinem chronischen Kurzzeitgedächtnis liegen, aber wenn ich mich jetzt mal für fünf Minuten still hinsetze und angestrengt über die fast vergangenen 365 Tage nachdenke, bleibt mir nichts Außergewöhnliches in Erinnerung.

Natürlich sind Sachen passiert; es passieren ja ständig Dinge. Ein, zwei Dinge sind auch sicherlich erwähnenswert, aber im Gesamtbild bleibt bei mir eigentlich das alltägliche Hamsterrad vorm geistigen Auge kleben. Das klingt im ersten Moment schlecht, muss es aber nicht sein. Ich bin ja glücklich und zufrieden.

Anfang des Jahres fand die Überlegung, sich ein neues Auto zuzulegen, das ersehnte Ende. Da mein Seat Ibiza (schon durch seinen Vorbesitzer – meinen Bruder – in Mitleidenschaft gezogen) so langsam den Geist aufgab, überlegte ich lange hin und her, welcher Kleinwagen für mich erschwinglich und zufriedenstellend sein würde. Ein VW Up! wurde es letztlich nicht, dafür dann aber sein Cousin (oder so): ein Seat Mii, in Feuerwehrrot.
Völlig ausreichend, um von A nach B zu kommen. Wollen wir mal hoffen, dass das Gefährt auch ein paar Jährchen weitab von Problemen seine Runden drehen kann *aufholzklopf*.

Gesundheitlich, Stichwort Darm, weiß ich nicht genau wo ich stehe. Es geht mir (meist) weitaus besser als noch vor einem guten Jahr. Allerdings ist bisher noch unklar, ob das jetzt auch wieder so bleibt oder sich die Geschichte zu einer chronischen Sache entwickelt. Das werde ich wohl im kommenden Jahr erfahren.

Apropos für den Allerwertesten: Mein befristeter Arbeitsvertrag wird nicht verlängert, das musste ich jedenfalls Ende Oktober erfahren. Quasi gefeuert, einfach so. Auf den letzten Drücker teilte man mir das am Freitagabend, fünf Minuten vor Feierabend mit. Montagmorgen stand ich auch schon beim Arbeitsamt auf der Matte. So schnell kann es gehen.
Nach dem ersten Schock, habe ich mich gleich auf die Suche nach einem neuen Job gemacht. Einige Bewerbungen wurden innerhalb kürzester Zeit geschrieben. Die meisten kamen zeitverzögert in Form einer Absage zurück, wie das so ist. Bei einem Unternehmen hatte ich allerdings Glück. Man lud mich zu einem Vorstellungsgespräch ein und wenige Tage später hatte ich auch schon eine Zusage. Wenn man also in diesem Jahr in meinem Leben nach Glück suchen muss, wäre das das perfekte Beispiel. Denn es war nichts anderes als Glück, dass ich gleich nach dem ersten Gespräch (dem einzigen Vorstellungsgespräch, was aus den ganzen Bewerbungen herauskam) auch eine Zusage bekommen würde.
Insofern werde ich ab Februar 2016 einen neuen Arbeitgeber haben, immer noch in Kölle. Schwein gehabt.

2015 endet also mehr oder weniger ereignisarm. Immerhin gibt es aber einige Dinge, auf die ich mich im kommenden Jahr freuen kann. Wie oben erwähnt, startet mein neuer Job ab Februar, worauf ich schon gespannt bin – sowohl auf das Arbeitsumfeld als auch auf die Arbeit selbst.
Dann bin ich fest entschlossen mit meiner besseren Hälfte eine gemeinsame Wohnung zu finden und zusammen zu ziehen.
Und, was den Entertainment-Faktor angeht, wird es viele, viele, viele interessante Kinofilme, Serien und weiteren Nerd-Kram geben.

2016 kann also kommen. Und in diesem Sinne: Guten Rutsch und frohes Neues!


30. Dezember 2015 - Tags: ,



HakahoriYuriam

Best of

Toppermost of the Poppermost 2015

Christian ist in diesem Jahr nicht wirklich dazu gekommen, das Leben mit Hilfe von unwichtigen Games, Serien oder Filmen zu genießen (Reallife und so…). Mir ging es da glücklicherweise etwas anders, so kann ich zumindest für mich sprechen und in ein paar Titel für die u.g. Kategorien nennen.

#Game of the Year
Schwer. Nicht, weil es an guten Titeln mangelt, sondern weil ICH es bin, der hier Titel nennen muss. Ich, der ja auch so viel daddelt… Zugegeben, dieses Jahr habe ich mir einige Titel gegönnt, wie beispielsweise den neusten Witcher-Teil oder auch »Batman: Arkham Knight«. Ersteres würde ich schon fast auf den Thron für das Spiel des Jahres hieven, wenn da nicht »Fallout 4« wäre, welches ich erst vor wenigen Wochen begonnen habe. Insofern würde ich hier beide Titel nennen und Batman, aufgrund von einer zu transparenten Story und viel zu vielen Batmobil-Missionen, außen vor lassen (den entsprechenden Blog dazu findet ihr HIER).
= »The Witcher 3: Wild Hunt« bzw. »Fallout 4«


#Series of the Year
Oh, viele Serien habe ich dieses Jahr gesehen. Und so gute noch dazu. »Better Call Saul« ist mir dabei genau so im Gedächtnis geblieben wie »Daredevil«, BBCs »River« (als Geheimtipp) und dem grandiosen »Mr. Robot«. Letztere Serie würde ich im Bereich Neuserie auch als DIE Serie des Jahres bezeichnen (entsprechenden Blog findet ihr HIER).
= »Mr. Robot«

Was bereits laufende Serien angeht, war die fünfte Staffel von »Game of Thrones« und die (bisher laufende) zweite Staffel von »How to get away with Murder«…well, Mörda! Für mich unübertroffen ist und bleibt hier aber die zweite Staffel von »True Detec… Ha! Kleiner Spaß am Rande. »Fargo« übertrifft alle laufenden Serien mit dem einmaligen 70s-Stil, der herausragenden Kameraführung, des Soundtracks und generell die erzählte Story. Ansehen!
= »Fargo« (Season 2)


#Movie of the Year
Kommen wir zur schwierigsten Kategorie. Filme gab es in diesem Jahr wieder zuhauf und ich habe auch nicht wenige gesehen. Mega-Super-Duper-Affen-Titten-Geil war davon allerdings keiner.

»Mad Max: Fury Road« war spektakulär und sucht im Bereich Action dieser Tage seinesgleichen; dennoch kurzlebig. »The Avengers: Age of Ultron« war leider enttäuschend und bei weitem nicht so unterhaltsam wie der erste Teil. »Spectre« war ein guter Bond-Film, patzte aber überraschend beim Bösewicht (siehe Blog, HIER).

Insofern bleibt nicht mehr viel übrig. »Mission: Impossible 5 – Rogue Nation« war ein guter, runder Action-Streifen. Aber ich denke, dass man dieses Jahr nicht am neusten Star Wars-Film vorbei kommt. Das erleichtert mir zum Ende des Jahres dann doch die Entscheidung etwas.
»Star Wars: Episode VII – Das Erwachen der Macht«

Nicht unserer Meinung? Dann lasst uns eure Tops und Flops dieses Jahres im Comment-Bereich wissen.

Freuen wir uns auf ein volles Entertainment-Jahr 2016. Und wer weiß, vielleicht hat der Dude dann ja auch etwas mehr Zeit, um den Weg ins nächste Kino zu finden ;)




Hakahori

»Spectre«-Review

Doppelnull-Nummer?

Bond Nummer 24 aka »Spectre« hat viele gute Seiten. Die Stärken sehe ich in den Schauspielern, der im Vergleich zum Vorgänger vermehrten Action, sowie dem ebenfalls mehr vorhandenen Humor. Dass der Streifen insgesamt allerdings nicht an das Format von »Skyfall« oder gar »Casino Royale« herankommt, hat einige Gründe. Um die Sache nicht unnötig in die Länge zu ziehen, picke ich mir drei Schwächen des Films raus.

Alles natürlich erst mal spoilerfrei. Erst ganz zum Schluss gehe ich noch mal extra auf Spoiler-Szenen ein.

# Ein Quantum Waltz
Als Christoph Waltz als Bösewicht Franz Oberhauser angekündigt wurde, waren die Erwartungen für »Spectre« groß – auch bei mir. Waltz glänzt unlängst in jeder Rolle, vor allem wenn er einen bösen Buben spielen darf. Als Bond-Bösewicht kommt er aber nicht wirklich zum Glänzen, was an seiner raren Präsenz liegen dürfte.

Wenn ich mich nicht irre, hatte der Film (mit immerhin knapp 2 1/2 Stunden Spielzeit) ganze drei Szenen mit Waltz. Drei Szenen des Haupt-Gegenspielers von Bond. Das ist deutlich zu wenig, um Oberhauser als Bad Guy ernst nehmen zu können. Waltz bleibt schlichtweg keine Zeit, seinen Charakter zu entwickeln, mit Bond zu interagieren, usw.

Mit einem Raoul Silva aus »Skyfall« ist das nicht vergleichbar. Der war deutlich länger vor der Linse und eigentlich in allen größeren Action-Szenen mit involviert. Vergebenes Potential eines grandiosen Schauspielers, dank einem überladenden Plot.

Und damit sind wir beim Schwachpunkt Nummer Zwei:

# Der unnötige Subplot
Der Subplot von »Spectre« hat auffällige Parallelen mit der kompletten Story von »Mission: Impossible – Rogue Nation« (erst im August diesen Jahres erschienen). Ohne groß einen Spoiler durchrutschen zu lassen, geht es im Grunde um die Abschaffung der 00-Agenten und Verschmelzung des MI6 mit einer Google-ähnlichen Einrichtung. Klingt nicht uninteressant, wäre aber für »Spectre« nicht nötig gewesen.

Der Hauptakteur im Subplot ist Max Denbigh, gespielt von Andrew Scott. Dieser kommt leider nicht aus seiner Rolle als junger Moriarty (BBCs »Sherlock«) raus. Zumindest hatte ich Probleme, ihn als Denbigh zu sehen, da sein Schauspiel 1:1 Moriarty hätte sein können. Kann aber auch an mir liegen. Jedenfalls bleibt auch hier kaum Zeit für eine ordentliche Charakterentwicklung, sodass man ihn nicht ernst nehmen kann.

Den Subplot hätte man optimaler straffen oder vielleicht sogar ganz weglassen können. Zumindest hätte man die damit gewonnene Zeit perfekt für die nötige Plot- und Charakter-Entwicklung von Oberhauser nutzen können. Er hätte es gebraucht. Den ganzen Beitrag lesen »


15. November 2015 - Tags: , , , , , , ,