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Hakahori

Motivation

Manche Dinge nehmen einem schon mal den Wind aus den Segeln. Insofern sei mir meine Demotivation verziehen.

Mir wurde vor gut zwei Wochen überraschend mitgeteilt, dass mein befristeter Arbeitsvertrag nicht verlängert wird. Freitags, fünf Minuten vor Feierabend – und natürlich auch der letzte Arbeitstag im Monat (hätte die emphatische Arbeitsamt-Mitarbeiterin kein Nachsehen mit mir gehabt, wäre ich bei meiner Meldung am Montag darauf schon in Verzug gewesen…). Die Mitteilung hat mich überrascht und im ersten Moment logischerweise schockiert. Wenn einem fast zwei Jahre lang Komplimente ums Maul geschmiert werden und man nie negative Stimmen bzw. Kritik zu hören bekommt, geht ein Ottonormal-Arbeitnehmer automatisch davon aus, dass der Vertrag verlängert wird.
Ich war naiv. Und es soll mir eine Lehre gewesen sein.

Dumm nur, dass diese Hanebüchen-Entscheidung einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf mein Leben hat. Aber ich soll es ja »nicht persönlich« nehmen.
Vor allem der Zusammenzug mit meiner besseren Hälfte steht somit erst mal auf der Kippe. Zumindest war das im ersten Moment der Hiobsbotschaft mein Gedankengang. Abgesehen davon fängt jetzt natürlich wieder der ganze Bewerbungsmist an. Ich habe es vor gut sechs Jahren schon gehasst und tue es immer noch. Stellen suchen, Bewerbungen schreiben, warten, nichts hören oder Absagen kassieren. Und so soll ich innerhalb von nicht mal drei Monaten einen neuen Job finden?

Aber ja, das Leben geht weiter. Ich frage mich nur manchmal, wieso es nicht mal so laufen kann, wie ich es mir vorstelle. So utopisch sind meine Vorstellungen eigentlich gar nicht. Beziehung, Job, Gesundheit – Können diese drei Bereiche nicht ein mal in meinem Leben stimmig sein, gleichzeitig?

Na ja, es hätte schlimmer kommen können. Wirklich. Und diese Quasi-Kündigung war letztlich auch für etwas gut. Wirklich.
Wenn ich eins in meinem bisherigen Leben mit Sicherheit sagen kann, dann, dass alle Entscheidungen letztlich zu etwas Gutem führen. Oder zumindest zu einem etwas. Entscheidungen, getroffen von einem selbst oder von anderen, gute oder schlechte, bringen Bewegung ins Leben; haben mich zu der schrägen Person gemacht, die ich heute bin.

Insofern werde ich weitermachen. Mich weiter über große und kleine Dinge ärgern. Und manchmal darüber einen Blog schreiben. Morgens weiter früh aufstehen und zur Noch-Arbeit mit den Noch-Kollegen dackeln, auch wenn ich es eigentlich nicht mehr ertrage. Stellen suchen und Bewerbungen schreiben. Alles in der Hoffnung, dass all diese Entscheidungen vielleicht die ein oder andere positive Auswirkung haben werden.

Daumendrücken würde vielleicht auch helfen.


11. November 2015 - Tags: ,