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Hakahori

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Big Wick 6

#John Wick
»John Wick« schien dem Trailer nach ein guter Action-Film zu sein, mit dem nie alternden Keanu Reeves. Gleichzeitig überkam mich schon bei dem nichtssagenden Titel ein ungutes Gefühl, erinnerte es mich doch stark an »Jack Reacher« – ebenfalls ein Filmtitel, der mal so rein gar nichts aussagt und diese Philosophie stur bis zum Filmende durchzieht.
John Reacher oder Jack Wick, macht das eigentlich einen Unterschied? Nein, nicht wirklich.

Der Plot dreht sich um eben jenen John, der, nach dem Tod seiner Frau durch Depressionen geplagt, von unbekannten russischen Gangstern überfallen wird. Warum? Ihnen gefiel sein Auto, ein Ford Mustang. So einfach ist das. Sie brechen also bei Mr. Wick ein, töten seinen Hund und stehlen sein Auto. Grund genug in den folgenden 1 1/2 Stunden etliche Handlanger dieser russischen Mafia mit unzähligen Kopfschüssen hinzurichten. Nicht oder?

Okay, von einem reinen Action-Film kann man nun mal keine ausgetüftelte bzw. sinnvolle Story erwarten. John Wick schießt hier allerdings den Vogel ab. Die Geschichte ist in etwa so tief wie Michael Jacksons Schrei, nachdem er sich in den Schritt boxt. Es wird mit Klischees jongliert (angefangen mit der ersten Filmszene, die gleichzeitig das Ende des Films zeigt) und die Möglichkeit wird verpasst, eine emotionale Bindung zum Protagonisten aufzubauen. Dass Wicks Frau gestorben ist oder dass sein Welpe zu Tode getrampelt wird juckt einen überhaupt nicht. Selbst wenn Wick im Laufe der Handlung gestorben wäre, hätte man als Zuschauer bestimmt keine Träne verdrückt; wobei man natürlich seit der ersten Szene weiß, dass er eben nicht frühzeitig Hops geht. Zwischenzeitlich schwankt das Geschehen auf der Leinwand zwischen aneinandergereihten Ballereien, die von den Effekten selbst mir leider nicht blutig genug sind, und einer offensichtlichen Werbung für Mustangs.

Die Story ist also dämlich, die Rache-Handlung nicht wirklich nachvollziehbar und einen Klimax sucht man ebenfalls vergebens. Der Film hat keinen Höhepunkt.
Wie sieht es denn mit den Schauspielern aus? Meh. Theon Greyjoy kauft man den Russen nicht ab, er wirkt so widerlich wie in »Game of Thrones«. Und Keanu Reeves… Sagen wir mal so: Er verkörpert den emotionslosen, kalten Killer perfekt. Schauspielerische Tiefe kann man im luftleeren Plot-Raum nicht erwarten – genau das liefert er auch ab.

Mit »John Wick« konnte ich von Anfang an nicht wirklich warm werden. Dabei mag ich eigentlich gut gemachte Action-Filme. Das war leider keiner.

#Big Hero 6
Wenn Disney und Marvel zusammenarbeiten, kommt da schon eher etwas Brauchbares bei rum. Natürlich richtet sich »Big Hero 6« eher an die etwas jüngeren Kinogänger, aber auch die etwas ältere Generation, zu der ich mich zählen darf, kommt auf ihre Kosten.

In dem Stück animierten Film geht es um das junge Genie Hiro und Baymax, einem aufblasbaren Latex-Roboter, der dafür geschaffen wurde, die Gesundheit der Menschen im Auge zu behalten und ihnen in jeder Lebenslage zu helfen. Nach einem tragischen Familienereignis jagt Hiro und seine vier Freunde einem mysteriösen Maskenmann hinterher, der mit Hilfe von Microbots versucht Unheil anzurichten.
Neben einer üblichen Moral, dreht sich der Film auch um den eigenwilligen Humor. Slapstick ist angesagt, der hauptsächlich von Baymax ausgeht, ein Roboter, dem Dinge wie Umgangssprache oder zwischenmenschliche Dinge fremd sind. Der Humor ist flach, trifft aber nicht selten ins Schwarze – bei mir zumindest.

Ganz groß ist die Optik. Es gibt viel zu viele Details, um die animierte Welt von San Fransokyo (einer Städtemischung aus… na ja, man kann es sich ja denken) ausgiebig zu genießen. Ich will es mal so ausdrücken: Der Film wurde nicht umsonst für den diesjährigen Oscar in der Kategorie bester Animationsfilm nominiert.

Eine durchweg gelungene, kurzweilige Unterhaltung mit Herz, visuell und animationstechnisch, wie gesagt, umwerfend. Wer mal zwischendurch abschalten und vielleicht auch etwas schmunzeln möchte, sollte dem Film eine Chance geben, egal welches Alter.


04. Februar 2015 - Tags: , ,