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Hakahori

Comics

Mit Comics verbindet der Ottonormal-Mensch in aller Regel etwas infantiles. Wenn ich an meine gar nicht so weit zurück liegende Kindheit denke, kann ich mich allerdings nicht daran erinnern, Comics gelesen zu haben. Ja okay, vielleicht das aktuelle Micky Maus– oder YPS-Heft oder von mir aus auch das ein oder andere Lustige Taschenbuch, aber gemeint sind hier die klassischen Superhelden-Comics.

In den vergangenen Monaten habe ich damit begonnen, viele (vor allem Batman)Comics nachzuholen. Jene Comics, die heute als Klassiker gelten. In diesem Prozess habe ich es dann mal gewagt mich umzusehen und musste überrascht feststellen, dass ich nicht alleine bin. Scheinbar sind Comics wieder in Mode gekommen oder sie waren nie aus der Mode, wer weiß.
Man könnte die Behauptung noch etwas weiter spinnen und tollkühn sagen, dass Nerds oder Geeks generell wieder in sind. Oder anders gesagt: Die Typen, die damals auf dem Schulhof wegen des zur Schau getragenen Intellekts verprügelt wurden, leiden heute weniger. Desensibilisierung durch »The Big Bang Theory« und Konsorten, könnte man meinen.

Dass bei Comics der Stempel »Nerd« auf der Stirn des Lesers allmählich verblasst, ist zu einem großen Teil wohl Hollywood zu verdanken.
Durch die mittlerweile zahlreichen Comic-Verfilmungen, die meist einen Besucherrekord nach dem anderen brechen, wurde das Lesen der bebilderten Literatur wieder gesellschaftsfähig. Begonnen hatte es wohl damals mit Superman, über Tim Burtons Batman bis hin zu Sam Raimis Spider-Man – und momentan erleben wir dank den Avengers & Co. eine gefühlt nie dagewesene Hoch-Zeit für Comic-Fans und alle, die es noch werden wollen.

In Köln und Umgebung gibt es einige gute Comic-Läden, und ich habe mich schon mehr als einmal über die Vielfalt der Kundschaft gewundert. Nerdig aussehende Comic-Fans habe ich in solchen Läden noch nie gesehen. Von jung bis alt, von jungen Schülern bis hin zum klassischen Anzugträger habe ich schon alles gesehen, und es gefällt.

Ich hole, wie erwähnt, einige Klassiker nach und genieße die etwas andere Art der Literatur. Denn das ist der Comic am Ende: Literatur.
Mittlerweile gibt es für einen ständigen Lesefluss neben der haptischen Printausgabe noch den digitalen Weg über Apps, wie beispielsweise Comixology. Die Comics direkt auf’s Smartphone oder Tablet, ohne seinen Hintern auch nur einen Zentimeter von der Couch bewegen zu müssen. Sehr praktisch.
Letztlich verhält es sich bei mir mit Comics genau so wie mit Büchern: einen kleinen Teil genieße ich digital, die meisten Schätze werden aber als physische Werke besorgt. Macht sich auch besser im Regal.

Ich habe also im Laufe der letzten Jahre gemerkt, dass man sich als Nerd und Comic-Leser nicht mehr verstecken muss. Die Zeiten scheinen vorbei, glücklicherweise. Und angesichts des Erfolgs von Kinofilmen und TV-Serien, wird sich daran in den kommenden Jahren auch nichts ändern.
Und jetzt entschuldigt mich, ich muss noch einiges nachholen.


14. Dezember 2014 - Tags: , ,