Hakahori

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»Eine kurze Geschichte von fast allem«

Bill Bryson ist nicht nur irgendwo ein spaßiger Name, nein, dahinter verbirgt sich auch ein humorvoller Schriftsteller, der mit eben solchem Humor allerhand Texte verfasst. Durch eine Schenkung bin ich auf ihn aufmerksam geworden: Zu Ausbildungszeiten schenkte mir eine sehr nette (Ex)Kollegin das Buch »Reif für die Insel«, in dem der Autor von seinen Erlebnissen bei einer Großbritannien-Tour berichtet; übrigens das einzige Geschenk in drei Jahren Ausbildung. Dabei fiel mir seine ungewöhnliche Schreibe auf, sein Hang zu langen Sätzen, gehobener Sprache und eben der angesprochene subtile Humor. Ich fand gefallen, las das Buch und damit war die Sache erst mal gegessen – bis ich mich zu einem Spontankauf eines weiteren Bryson-Werkes hinreißen ließ.

»Eine kurze Geschichte von fast allem« ist genau das, eine Geschichte von fast allem, nur nicht so kurz. Das 600-Seiten starke Buch würde ich in die Kategorie Sachbücher einordnen, denn hier wird man neben lässigen Sätzen mit etlichen Zahlen, Namen, Daten und Fakten bombardiert. Angesprochen werden alle Themen aus Physik, Chemie, Geographie und Biologie: Vom Entstehen des Universums, der Planeten, von Leben über Plattentektonik, von Vulkanen über Dinosaurier, das Entdecken der Atome (…) bis hin zum heutigen modernen Menschen. Alles wird irgendwie angesprochen und vor allem nachvollziehbar beschrieben.
Wenn der ein oder andere Leser jetzt schon gähnt, kann ich das sehr gut nachvollziehen. Die meisten haben wahrscheinlich schon beim Erwähnen des Begriffs »Sachbuch« die Seite verlassen. Ich kann nicht behaupten, dass das Buch durch und durch unterhaltsam war. Interessant ja, aber nicht durchweg unterhaltend. Die Kapitel sind mitunter extrem lang und ebenso kann sich dann auch mal der Lesefluss in die Länge ziehen, wenn fast die kompletten Lebensgeschichten einiger historischer Entdecker erläutert werden. Da helfen auch die netten Floskeln des Autors nicht großartig über die aufkommende Konzentrationsschwäche hinweg, der es aber dennoch versteht, alle Daten irgendwie perfekt in seinen Sätzen zu verwenden. Und ich war ehrlich gesagt froh, als ich das Buch endlich durch hatte, so anstrengend waren manche Kapitel(teile) zu lesen.

Dennoch… »Eine kurze Geschichte von fast allem« hat mich mehr gelehrt als jeder Lehrer, den ich in meinem bereits weit zurück liegenden Schuldasein ertragen musste. Und hätte ich alle Fakten dieses Buches behalten, könnte ich es auch beweisen. Dank der Fülle an Informationen und dank meines löchrigen Gedächtnisses wird das aber nie der Fall sein. Eine Empfehlung für alle wissenshungrigen Leser mit Durchhaltevermögen.



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