Hakahori

Kindlewunsch

Heute sind wir nur noch eine Woche vom ersten Advent entfernt – glaubt man‘s?! Verbunden mit dem herannahenden »Fest der Liebe« und dem damit verbundenen Stress, konnte ich mich jetzt zu einem Geschenkewunsch meinerseits hinreißen lassen: ein »Amazon Kindle« soll es sein.

»Ein Kind‘l?«
»Ja, ein Kindle.«
»Wat is dat dann?«

Meine Eltern wussten natürlich nicht, was sich hinter dem merkwürdig klingenden Begriff verbirgt. Nein, es sei kein Kinderwunsch im bayrischen Dialekt, konnte ich sie noch beruhigen. Bei dem Begriff »eReader« schien es ganz leise zu klingeln, aber wirklich nur ganz leise. Als sie dann die eigentliche Funktion begriffen hatten, gab es noch etwas Verwirrung in Sachen Besorgung.

»Und wo kriegt man das her?«
»Am Besten von Amazon…«
»Net em Jeschäff?«
»Es ist ein Amazon Kindle, also…«
»Wat? Ich dachte da kann man nur Bücher und sujet koofe.«

Das Hin und Her wegen Amazon hätte man sich generell sparen können, denn im Geschäft hätten sie es nie gefunden (bzw. wohl irgendetwas anderes/ falsches mitgenommen) und bestellen muss ich es ja sowieso, denn online etwas zu ordern ist für meine älteren Mitbewohner immer noch eine magische, mystische Angelegenheit. Irgendwann hatten sie meinen Wunsch dann aber begriffen, stimmten zu und ich habe den eReader bestellt. (Sein eigenes Geschenk bestellen und dann auch noch vom Postboten entgegen nehmen, nimmt der ganzen Sache irgendwo die Überraschung…)

Der Kindle fiel mir als möglicher Wunsch ein, als es ein Freund nebenher erwähnte. Zwar meinte dieser das »Kindle Fire«, aber da es dieses hierzulande noch nicht zu erhaschen gibt und ich momentan keinen Bedarf für ein halbgares Tablet habe, fiel mein interessierter Blick auf das stinknormale Kindle von Amazon. (Oder der Kindle? Ich bin verwirrt…) Warum? Weil es das Lesen vereinfacht!
Dabei muss man wissen, dass ich – neben zu Haus – auch in der S-Bahn, nach Feierabend, gerne ein paar Kapitel in einem aktuellen Roman lese. Es ist nicht immer angenehm einen dicken Wälzer mit sich rumzuschleppen, geschweige denn diesen über die Strecke umständlich in den Händen zu halten. Mit einem leichten Kindle wäre dieses Problem gelöst, denn hier wiegt jedes Buch exakt das selbe: nichts. Auch wenn ich mir spontan ein neues Buch gönnen möchte, muss ich es mir nicht erst online bestellen und auf den gelben Postboten warten (oder noch schlimmer: die blauen Boten). Per Download kann ich ein neues Buch sofort laden und lesen. Sehr praktisch.
Der romantische Flair eines haptischen, dicken Buches geht bei der ganzen elektronischen Variante natürlich flöten. Je nachdem wie gut ein Wälzer ist, könnte ich mir diesen natürlich auch im Nachhinein noch in Papierform bestellen und dann befriedigt ins volle Bücherregal stellen. Wie ich mich selbst kenne, werde ich das mit Sicherheit auch tun.

Das sind alles gute Gründe für den Kindle (oder das?!), aber der eigentliche Grund für diesen Wunsch ist der, dass ich nichts besseres wüsste. Ich habe sonst keinen Schimmer, was ich sinnvolles bräuchte. Ein Kindle ist etwas schönes, ja, aber ich käme theoretisch auch gut ohne zurecht, denke ich.
Insofern also fast wie ein Kind’l (das bayrische Kind), quasi. Kinder sind zwar schön und gut, muss ich aber auch nicht haben.



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