Hakahori

Next Gen

Pest oder Cholera?

Verlassen wir mal die Ebene von den wirklich wichtigen Themen und widmen uns dem Gaming zu. Ich glaube, es gab für mich noch nie eine frustrierendere Zeit in Sachen kommender Konsolen-Generation. Gamer aus aller Welt diskutieren immer noch über die Schlacht der zwei Großen – Microsoft und Sony -, die mittlerweile entschieden scheint. Beide haben ihre Pferde ins Rennen geschickt; bei so etwas gibt es nun mal immer einen Gewinner und einen Verlierer.

Will man es oberflächlich zusammenfassen, räkelt sich Sony bereits auf der sicheren Sonnenseite. Eine revolutionäre, atemberaubende oder innovative Konsole ist (leider) nicht der Grund dafür – eher das Versagen des direkten Konkurrenten.
Microsoft hat, was immer sie auch da geritten haben mag, zwei Makel: einen Online-Zwang und erschwerte Maßnahmen beim Verkauf von Gebrauchtspielen. Zählt man die immer bereite Kinect und den damit verbundenen Aufschrei einer Überwachungs-Konsole mit, sind es sogar drei Makel der kommenden Xbox One.
Auch wenn es mir nicht wirklich in den Kopf will, muss die Konsole einmal innerhalb von 24 Stunden Zugang zum Internet haben. Ist das nicht der Fall, funktioniert das große, schwarze Ding einfach nicht. Können viele mit dieser Einschränkung dank eines fixen Internetzugangs noch leben, hört der Spaß bei den Gebrauchtspielen auf. Diese kann man nur noch an Xbox Live-Freunde bzw. an teilnehmende Handelsketten weiterverkaufen. Günstige Spiele wird man also künftig nicht mehr über eBay & Co. ergattern können. Die Sache mit Kinect lasse ich an dieser Stelle mal unerwähnt, da irrelevant. Nur so viel: Wer Angst vor Überwachung seitens Microsoft hat ist paranoid und gehört dringend in eine Therapie.

Apropos Gebrauchtspiele. Anfang dieses Jahres kam – und das sei nur mal so am Rande erwähnt – ans Licht, dass sich Sony einen »technischen Block« hat patentieren lassen, welcher verhindert, dass man gebrauchte Spiele abspielen kann. Fanboys sollten das sich in den roten Zahlen windende Unternehmen also besser nicht als einen treuen Freund sehen, der nur das beste für seine Schäfchen will. Sony hat lediglich die Gunst der Stunde ge- und den Nachteil seines Gegners zu seinem Vorteil benutzt. Früher oder später schlägt Sony zu und auch Spieler der PlayStation 4 werden auf dem Gebrauchtspielmarkt ein Nachsehen haben.
Warum? Weil die eigentlichen Hersteller der Spiele nichts von dem Geld sehen, was beim Wiederverkauf von Gebrauchtspielen fließt. Also muss ein Weg gefunden werden, um diesen Verlust wieder wett zu machen. Microsoft hat schlichtweg den falschen Zeitpunkt gewählt, um diesen Weg kundzutun. Warten wir also mal ab, was da noch auf uns zukommen wird. Ich habe jedenfalls ein schlechtes Gefühl dabei.

Wie dem auch sei… All diese Punkte haben Microsoft ziemlich alt aussehen lassen. Obendrein kommt noch der stolze Preis von 499€, den Sony kurz darauf um gute 100€ unterbieten konnte. Die Gaming-Welt ist verwirrt. Xbox-Anhänger sehen sich angesichts dieser Bedingungen gezwungen, zur PlayStation zu wechseln. Und was ist mir mir?
Zugegeben, auch ich bin noch ziemlich unentschlossen, welche schwarze Box ich mir 2014 neben den Fernseher stellen will. Dabei muss ich mir immer wieder die Frage stellen, was ich eigentlich von einer Konsole erwarte. Dabei stehen Extras eigentlich immer im Hintergrund. Mir geht es um die Spiele an sich, wo ich mich bereits vor dem nächsten Problem stehen sehe… Ich und mein Geschmack an Spielen. »Speziell« kann man es in einem knappen Wort beschreiben. Schon lange zähle ich mich nicht mehr zu den Hardcore-Gamern dieser Zeit. Wahrscheinlich war ich es auch nie. Mir gefällt nun mal längst nicht alles; oder ich habe schlichtweg verlernt ein Gamer zu sein.
Ich bin ein spezieller Gelegenheits-Zocker.

Die passende Konsole wäre in meinem Fall eigentlich Nintendos Wii U (der lachende Dritte?). Sie ist relativ günstig, innovativ und liefert gegenüber seinen zwei Konkurrenten immer qualitativ gute und vor allem spaßige (Exklusiv)Titel. Gut, von »Wii Music« mal abgesehen. Die Wii U bietet u.a. »Super Mario 3D World«, »Mario Kart 8«, »The Legend of Zelda: The Wind Waker HD«, gefolgt von einem wirklich neuen Zelda-Spiel bis hin zu DEM Kaufargument schlechthin: »Super Smash Bros.«!
Darüber hinaus ist die Wii U abwärtskompatibel. Wieder eine Eigenschaft, die einem Nintendo mit Blick auf die Konkurrenz sympathischer erscheinen lässt. Denn sowohl die Xbox One als auch die PlayStation 4 verzichten auf diese nicht zu unterschätzende Eigenschaft. Warum auch immer.
In diesem weiten Meer von Unsicherheit, in dem ich gerade hilflos vor mich hinplätschere, ist mir eins eigentlich jetzt schon klar: 2014 kommt mir eine Wii U ins Haus, so oder so. Oder vielleicht doch noch dieses Jahr? Hm. Macht das Nintendo nicht eigentlich zum Gewinner? Jain. Denn was ist mit den »richtigen« Spielen, also jene, die die Wii U rein technisch gar nicht stemmen kann. Wie beispielsweise »Battlefield 4«? Oder »Watch Dogs« und das neue »Metal Gear Solid«. Soll ich die runterskaliert auf einer Wii U zocken? Das will ich gar nicht.

Also was denn nun, Xbox One oder PlayStation 4?
Ich weiß es nicht! Auf der einen Seite brauche ich Kinect und all diese multimedialen Features der One nicht. Auf der anderen Seite will ich aber auch nicht mit einem unhandlichen PS4-Controller daddeln; und mich schon gar nicht auf ein neues Terrain begeben, das mir noch nie zugesagt hat.
So wie ich das sehe, werde ich also um eine Next Gen-Entscheidung nicht herum kommen. Glücklicherweise muss ich diese Entscheidung aber nicht jetzt treffen, denn dieses Jahr kommt mir erst mal keine neue Konsole ins Haus. 2014 kann ich dann in Ruhe sehen, welchen Weg ich weitergehen werde. Bis dahin mache ich es wie in der guten, alten Zeit: ich spare! Ist ja nie verkehrt, bei den Preisen von heute.



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