Hakahori

Batman v Superman

the red capes are coming…

Die diesjährige ComicCon, die Messe für Comic-Nerds, ist schon seit ein paar Tagen (oder eher Wochen) Geschichte. Trotzdem will ich jetzt mit einem ordentlichen Abstand zum bei mir aufgestobenen Hype vor allem beim Thema »Batman v Superman« noch mal genauer hinsehen. Da gab es nämlich einen neuen/ ersten richtigen Trailer:

Alfred hat es schon im ersten Teaser auf den Punkt gebracht – nur wusste man da noch nicht, dass er sich dabei direkt an Bruce Wayne gerichtet hat:

„That’s how it starts. The fever. The rage. The feeling of powerlessness. That turns good men… cruel.“

Das ist der neue Batman. Oder eher der gute alte Frank Miller-Batman. Verbittert, auf sich allein gestellt, voller Wut und grausam. Warum? Gucken wir mal auf den Plot, auf den man vom Trailer schließen kann:

Superman muss sich vor dem US-Kongress für die flächendeckende Zerstörung Metropolis‘ verantworten. Dort soll die Frage geklärt werden, wie die Menschheit (oder eher die USA…) mit Superman umzugehen hat, was er darf und was nicht. Während ihn ein Großteil der Bevölkerung als gottgegebenen Messias anbetet, schürt die Gegenseite Misstrauen und Hass. Wie die Menschen nun mal so sind…

Der Zuschauer erfährt in einem Rückblick, dass Bruce Wayne in Metropolis war, als der Kampf zwischen General Zod und Superman die halbe Stadt zerstörte. Auch ein Wayne-Hochhaus kollabierte und vergrub Kollegen und Freunde von Bruce unter sich.

Bruce Wayne hat also die neue, übernatürliche Macht live miterlebt und dabei Menschen verloren, die ihm wichtig waren (vielleicht war ja gar Lucius Fox unter den Opfern?). Kein Wunder also, dass Wayne in Superman eine Bedrohung für sich und die ganze Menschheit sieht und jetzt seine Detektivarbeit wieder aufnimmt, um ein wirksames Mittel gegen den Alien zu finden. Und nicht nur das: Der Dunkle Ritter kehrt im wahrsten Sinne wieder zurück.

Eins muss man an dieser Stelle wissen: Bruce Wayne ist mittlerweile in seinen Mittvierzigern. Er hat bereits 20 Jahre als Batman sein Unwesen getrieben, anschließend seinen Umhang an den metaphorischen Nagel gehangen. Der Grund dahinter dürfte womöglich der Tod von Robin (Jason Todd) sein, dem im Trailer kurz Tribut gezollt wird. Und… – ist das nicht geil? Entschuldigung, wenn ich mich da gerade im Schreibfluss selbst unterbreche, aber in welchem Batman-Film wurde jemals der Tod von Robin thematisiert? Noch nie! Und dann auch noch der fiese Hinweis vom Joker, seinem Mörder. Awesome!

Mit einer ordentlichen Portion Wut im Bauch bringt sich Batman also wieder in Form und beginnt seine Investigation. Zeitgleich wird Clark Kent auf den Dunklen Ritter aufmerksam und will mehr über ihn erfahren. Womöglich geht er davon aus, dass Batman ebenfalls über Superkräfte verfügt und ihm mit der Zeit gefährlich werden könnte. So oder so ist eine Konfrontation der beiden bekanntesten Superhelden der Geschichte unausweichlich.

Irgendwie packt man dann noch Lex Luther, General Zods Leiche, Kryptonit, Wonder Woman und eventuell noch einen bisher unbekannten Haupt-Bösewicht in den Streifen. Und gut ist.

Wonder Woman wird in diesem Film sicher keine unwichtige Rolle spielen, allerdings bezweifle ich, dass sie hier aus der Nische der Nebenrolle herausfinden wird. Es geht nun mal um den Konflikt zwischen Batman und Superman. Wonder Woman wird wohl die Schlichter-Partei mimen dürfen, ehe eventuell ein gemeinsamer Feind die Bühne betritt.

Eine nicht zu unterschätzende Nebensächlichkeit, die zwar nicht im Trailer, dafür aber auf der ComicCon selbst ausgeplaudert wurde, war, dass Gotham City und Metropolis Schwesternstädte sind. Sie liegen also quasi direkt nebeneinander, getrennt von einem großen Fluss oder See. Dabei sollen beide Großstädte mehr als Gegenteilig zueinander stehen.
Während im modernen Metropolis das Leben boomt, verkommt Gotham City immer mehr zu einem kriminellen Moloch. Passend, wie ich finde. Eine klarere Linie kann man zwischen Batman und Superman nicht ziehen.

Dass Robin bereits das Zeitliche gesegnet zu haben scheint, habe ich ja bereits oben beschrieben. Generell frage ich mich aber, wer überhaupt noch lebt?! Im Trailer zieht Bruce Wayne folgende Bilanz:

„Twenty years in Gotham… how many good guys are left? How many stay that way?“

Gute Frage. Es klingt fast so, als sei Batman der einzig verbliebene Gute in der Stadt. Da drängt sich bei mir automatisch die Frage auf: Wo ist Gordon? Wo ist Barbara aka Batgirl aka Oracle? Wo ist Lucius Fox? Sind alle tot? Und wo wir gerade beim Sensenmann sind: Tötet Batman in Snyders Film-Universum etwa?

Im Trailer gibt es eine kurze Wüsten-Szene, in der Batman, in seiner »Red Son«-Hommage-Kluft, gegen die Superman-Soldaten kämpft. Dass die Szene scheinbar am helllichten Tag stattfindet, ignoriere ich als Fanboy mal… Im Kampf scheint es so, als wirbelt Batman gerade das Genick eines Schergen herum. Ist dem so?

Es kann natürlich sein, dass die Szene aus dem Zusammenhang gerissen ist, es nur so aussieht oder die Superman-Soldaten keine Menschen sind (oder so). Aber mal angenommen Batman verstößt in diesem Film gegen diesen einen, DEN wichtigsten Kodex überhaupt – wäre das ein No-Go?

Generell schon, ja. Immerhin unterscheidet sich Batman seit jeher von den bösen Buben, indem er eben nicht tötet. In diesem Film-Universum und vor allem mit dem Bild von Bruce Wayne bzw. Batman, welches Zack Snyder hier malt, würde es allerdings wie die Faust aufs Auge passen. Denn was ist schlimmer als Batman? – Ein Batman, der keine Grenzen kennt und tötet.
Für mich wäre es überraschend, aber auch kein Weltuntergang – oder gar ein Minuspunkt für den Film.

So, ich glaube damit habe ich alles abgefrühstückt. Die Vorfreude ist da. Der nächste Trailer kann kommen! Hell, 2016 kann kommen!



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