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Hakahori

So bini

Sich selbst einen Spiegel vorzuhalten und versuchen, sich selbst zu beschreiben oder zu analysieren finde ich unheimlich schwer. Ich gehe sprichwörtlich blind durch den Tag, verlebe ihn, ohne großartig über mein Wirken nach Außen hin nachzudenken. Ich denke meist gar nicht mehr über Handlungen nach, was ich spätestens dann merke, wenn mir mal wieder ein Kommentar rausrutscht, der von der Gegenseite so oder so nicht verstanden oder falsch aufgenommen wird. Man ist so, wie man ist. Aber wie ist »man«, also ich, eigentlich?

Eine Arbeitskollegin, die ich wegen ihrer durchaus guten Menschenkenntnis und der Gabe, zwischen den Zeilen zu lesen, sehr schätze, brachte meinen Denkapparat eines Tages diesbezüglich in Bewegung. Ich bzw. mein Humor, der nun mal Hauptsächlich aus Sarkasmus/ Zynismus besteht, sei selbstzerstörerisch, so ihre »Diagnose«. Und ja, damit hatte sie recht, so mein Resultat nach gründlichem Überdenken dieser Aussage.
Was sie damit meinte, war, dass ich mich – humortechnisch – bestimmten Menschen gegenüber bewusst selbst durch den Kakao ziehe, und mich so förmlich selbst schlecht rede. Warum? Um anderen, die mich humorvoll auf den Arm nehmen wollen, einen Schritt voraus zu sein. Wieso das? Es ist so für mich weitaus erträglicher und weniger schmerzlich. Ein Witz, der gegen einen selbst gerichtet ist, verliert seinen Effekt, indem man selbst über ihn lacht. Dieses Verhalten hat sich bei mir über die Jahre einfach eingeschlichen, aus dem genannten Grund.
Darüber habe ich vorher nie bewusst nachgedacht. Natürlich nicht, wer macht das schon? Ich habe meine Witzchen gemacht, wie immer, und auf einmal merke ich, dass das Ganze mehr oder weniger eine tiefere Bedeutung hat. Einen tieferen Sinn vielleicht.
Ironie, Sarkasmus, Zynismus, (tief)schwarzer Humor. Welche Charakterzüge lege ich, meiner Meinung nach, sonst noch an den Tag?

Wie schon in einem vorigen Blog nebenher erwähnt, versuche ich fremden Menschen gegenüber freundlich zu sein. Das heißt, dass ich selbst einer Dame im mittleren Alter, die mich beispielsweise auf einer belebten Straße in Köln aus Versehen über den Haufen läuft, genau so freundlich anlächle, wie einen übel gelaunten Fahrkartenkontrolleur in der S-Bahn. Wie man‘s in den Wald hineinruft, usw… Manieren beweisen und Höflichkeit an den Tag legen hat jedenfalls noch nie geschadet – auch wenn es in 99% aller Fälle nicht erwidert wird. Ich bin überzeugt davon, dass einem dieser gute Wille irgendwann zugute kommen wird. Irgendwann, irgendwie (Karma?).
Die Freundlichkeit geht teils schon so weit, dass ich sie bewusst überschwänglich einsetze, um immer-schlecht gelaunte Kolleginnen zu nerven. Aus Trotz. Nach dem Motto: Ihr Säcke schafft es nicht mich runterzukriegen! IHR NICHT!!!…
…das schaffe ich schon alleine. Immer kann diese Mr. Nice Guy-Tour ja nicht hin hauen, ist klar. Daher würde ich mich schon als launischen Menschen bezeichnen, ab und zu. Auch mir ist es irgendwann alles zu viel. Auch ich brauche dann mal meine Ruhe – und schotte mich ab. Wenn ich daran gehindert, in die Ecke gedrängt werde (wie auch immer), bin ich mitunter »leicht« reizbar und nicht wirklich an ausdehnenden Gesprächen interessiert. Fast schon krankhaft egoistisch, kann mir dann jeder mit seinen Wehwehchen und Allerweltsproblemchen gestohlen bleiben, denn in solchen Momenten setze ich mich erst mal mit mir selbst und meinen Problemen auseinander. Nach mir die Sintflut.
Beleidigend versuche ich in solchen »Phasen«, die nun mal unweigerlich vorkommen, nicht zu werden. Meist fallen dann nämlich fiese Kommentare, die vielleicht teils wahr sein können, aber die man dennoch niemanden unbedingt an den Kopf werfen sollte. Deswegen schweige ich dann eher, vergrabe mich unter meinen Gedanken und schlucke meinen Ärger und Frust einfach runter (was wiederum zu einem größeren Problem führt; Stichwort Pulverfass – aber das will ich an dieser Stelle nicht weiter vertiefen). Den ganzen Beitrag lesen »


23. Dezember 2011 - Tags: ,



Hakahori

Motivation

Mittags, wenn die Hälfte des Arbeitstages gemeistert wurde, mache ich seit geraumer Zeit erst einen ausgedehnten Spaziergang, ehe ich mich einem stärkenden Happen widme. So verschaffe ich mir erst mal eine kurze, erholsame Ruhephase von den Kolleginnen und dem Arbeitsstress, muss anderen nicht beim Essen zusehen oder -hören, und kann mich an der frischen Luft etwas bewegen. Unbeeindruckt von Wind und Wetter, kann ich entweder meine Gedanken komplett ausblenden und ausschalten oder ich denke über Gott und die Welt nach.
Vor ein paar Tagen überfiel mich dabei der Begriff »Motivation«. Was motiviert mich eigentlich im Leben? Was bringt mich dazu, mich jeden Morgen halbtot aus dem Bett zu quälen, eine Stunde zur Arbeit zu tuckern, neun bis zehn Stunden auf einen Monitor zu starren und dann am späten Abend wieder ausgelaugt zu Hause aufzuschlagen? Geld wäre eine plausible Antwort, mir aber zu einfach.

Die Motivation im Leben sind selbstgesteckte Ziele, womit ich mir meine Frage quasi schon selbst beantwortet habe. In jungen Jahren werden diese Ziele von den Eltern oder der Gesellschaft festgesetzt, wie beispielsweise einen ordentlichen Schulabschluss bzw. Abitur. Während der Schulzeit schlägt man sich von Klausur zu Klausur und von Jahr zu Jahr durch. Man macht sich keine Gedanken über eine großartige Motivation, man tut es einfach, denn das Ziel ist absehbar. Danach folgt dann der Scheideweg: Ausbildung oder Studium. Ist auch diese Hürde genommen, folgt der Beruf. Aber was kommt danach? Welche motivierenden Ziele hat man im Leben, wenn man diese Etappen bereits (erfolgreich) hinter sich bringen konnte?
Die Frage muss sich jeder selbst beantworten, logisch, denn jeder Typ Mensch hat natürlich seine eigenen Ziele im Leben. Egal ob auf beruflicher oder privater Ebene. Auf kurze Sicht ist mein Hauptziel ein geregeltes (Arbeits)Leben inklusive einer eigenen Bleibe. Ich möchte auf eigenen Beinen stehen, eigen- und selbstständig leben. Einfach ein eigenes Leben führen, in dem man etwas Geld verdient, seine Rechnungen bezahlt und sich am Ende jeden Monats darüber aufregt, wie wenig man noch in der Tasche hat – wenn überhaupt. Auf kurze Sicht ist das ein nettes Ziel. Irgendwann wird man aber dieses Leben führen und man wird sich fragen: »Was jetzt?« Man könnte es noch eine Nummer größer aufbauschen und es gleich »Die Frage nach dem Sinn des Lebens« nennen. Den ganzen Beitrag lesen »


11. Dezember 2011 - Tags: ,