Hakahori

Amazon Kindle

1.400 Bücher auf fast 9mm

Wie schon vor einiger Zeit erwähnt, hatte ich mir dieses Jahr zu Weihnachten ein »Amazon Kindle« gewünscht, teils aus Interesse, teils aus mangelnden Alternativen. Da ich vermehrt lese, hielt ich diese Idee für recht sinnvoll. Gewünscht, bestellt, entgegengenommen. Auspacken durfte ich es aber natürlich erst am heiligen Abend, sonst wäre es ja kein Weihnachtsgeschenk gewesen, logisch.

Das alljährliche Überrascht-sein-Getue habe ich mir bei diesem Geschenk sparen können und das liebliche Verpackungspapier schnellstmöglich abgerissen. Ist das Amazon-Paket(chen) erst mal geöffnet, bietet sich ein überschaubares Bild: ein in einer Plastikschale eingelassenes Kindle, darunter das Mini-USB-Ladekabel und an der geöffneten Paketlasche befindet sich eine sehr dünne »Bedienungsanleitung«. Letzteres erfüllt wohl lediglich den Zweck der Vollständigkeit, denn selbst ein blinder, einarmiger, taubstummer Analphabet könnte beim Kindle nicht viel falsch machen.
Auf der schmalen Unterseite des erstaunlich kleinen, dünnen und leichten Geräts befindet sich ein On/Off-Schalter. Schon bootet das Kindle zum ersten Mal, was lediglich eine gute Minute beansprucht (wohl gemerkt: nur beim ersten Hochfahren. Sonst ist das kleine Wunderding innerhalb einer Sekunde lesebereit). Da das Kindle über meinen Amazon-Account bestellt – und natürlich auch für mich bestimmt – wurde, sind meine Daten nach dem Bestätigen dieser schon hinterlegt. Richtet man jetzt auch noch fix das WLAN ein, kann man sofort loslegen und Bücher mit einem Knopfdruck kaufen. Und das geht fix. Sogar schneller als die beschriebenen 60 Sekunden; bisher haben bei mir Bücher-Downloads lediglich zwei bis drei Sekunden in Anspruch genommen, also deutlich schneller als jeder DHL Express-Versand (selbst wenn ein Depot direkt vor der eigenen Haustür läge, in Wurfweite sozusagen). Man ist also sofort angemeldet, kann sofort ein Buch laden und lesen.

Und ja, lesen lässt es sich sehr gut. Wie schon erwähnt, ist das Kindle erstaunlich klein und leicht. Mit einer Höhe von 16,6cm und einer Breite von lediglich 11,4cm, ist das Kindle deutlich handlicher als jeder noch so kurze Taschenroman. Es passt also in jede Gesäßtasche genau so wie in eine Innentasche einer Jacke, beispielsweise. Gerade der Umstand, dass ein federleichtes Kindle angenehmer in der Hand liegt als ein gerade gelesener dicker Wälzer, war mit ein Kauf- bzw. Wunschgrund für mich. Während der Bahnfahrt ein wahrer Segen. Der Lesekomfort hört beim 6 Zoll-Bildschirm auch nicht auf, im Gegenteil. Hier hat man kein verspiegeltes Display, wie es bei Tablets heutzutage meist gang und gäbe ist, sondern eine matte, gräulich-weiße Oberfläche, was einem das Lesen im Sonnenlicht ermöglicht. Die elektrische Tinte (E Ink) wird gestochen scharf dargestellt, als würde man eine druckfrische Zeitung lesen. Diese klare Darstellung hat mich ebenso überrascht, wie der gesamte, kompakte Eindruck des Kindle.
Bisher ist mir nur ein kleines Manko am vergleichsweise günstigen Amazon Kindle aufgefallen: Das Fehlen einer Tastatur. Mühselig muss man hier jeden einzelnen Buchstaben mit einer Art D-Pad ansteuern und bestätigen. Längere Buchtitel in der Shop-Suche werden so zu einem Graus. Glücklicherweise kommt das aber seltener vor und zur Not kann man Bücher auch »normal« über den heimischen Computer (und Browser) erwerben.
Daneben sei noch erwähnt, dass bisher längst noch nicht alle interessanten Bücher ihren Weg in den eBook-Store gefunden haben. Aktuellere Literatur wird meist schon direkt für den digitalen Markt angeboten, ebenso wie literarische Klassiker, aber alles was dazwischen liegt wartet noch auf die längst überfällige Digitalisierung.

Eine klare Kaufempfehlung für alle Leseratten, die ungern schwere Bücher mit sich rumschleppen und stattdessen bis zu 1.400 in ihrer Hosentasche transportieren wollen – ohne es merklich zu spüren.



Keine Kommentare

  1. Flavio sagt:

    Erstmal Glückwunsch zu deinem neuen Spielzeug.
    Bevor ich mir mein iPad gekauft hatte, habe ich mir auch ein paar mal das Kindle angeschaut. Ich konnte mich aber für das Gerät nie stark genug begeistern, um es zu kaufen… und mit dem iPad (2) hat sich meine Interesse am Kindle endgültig verabschiedet. Es mag sein, dass es angenehmer ist auf einem nicht spiegelnden E ink Bildschirm zu lesen. Dafür eignet es sich dann aber auch nur fürs Lesen. Das iPad hingegen kann fast so gut mit Büchern umgehen wie ein Kindle, daneben kann es aber noch viel mehr, wie im Internet surfen oder Videos abspielen. Schlussendlich muss man halt abwägen, was einem wichtiger ist. Ich habe mich für letzteres entschieden und kann sagen, dass ich es nicht bereue.

  2. Hakahori sagt:

    Du hast vollkommen recht: Es geht um Prioritäten. Ein Amazon Kindle ist natürlich kein Tablet-PC, sondern ein reiner E-Reader. Ein iPad kann viel mehr bzw. eigentlich alles, was man sich vorstellen kann. Man muss halt wissen, was man will ;)