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Hakahori

Motivation

Manche Dinge nehmen einem schon mal den Wind aus den Segeln. Insofern sei mir meine Demotivation verziehen.

Mir wurde vor gut zwei Wochen überraschend mitgeteilt, dass mein befristeter Arbeitsvertrag nicht verlängert wird. Freitags, fünf Minuten vor Feierabend – und natürlich auch der letzte Arbeitstag im Monat (hätte die emphatische Arbeitsamt-Mitarbeiterin kein Nachsehen mit mir gehabt, wäre ich bei meiner Meldung am Montag darauf schon in Verzug gewesen…). Die Mitteilung hat mich überrascht und im ersten Moment logischerweise schockiert. Wenn einem fast zwei Jahre lang Komplimente ums Maul geschmiert werden und man nie negative Stimmen bzw. Kritik zu hören bekommt, geht ein Ottonormal-Arbeitnehmer automatisch davon aus, dass der Vertrag verlängert wird.
Ich war naiv. Und es soll mir eine Lehre gewesen sein.

Dumm nur, dass diese Hanebüchen-Entscheidung einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf mein Leben hat. Aber ich soll es ja »nicht persönlich« nehmen.
Vor allem der Zusammenzug mit meiner besseren Hälfte steht somit erst mal auf der Kippe. Zumindest war das im ersten Moment der Hiobsbotschaft mein Gedankengang. Abgesehen davon fängt jetzt natürlich wieder der ganze Bewerbungsmist an. Ich habe es vor gut sechs Jahren schon gehasst und tue es immer noch. Stellen suchen, Bewerbungen schreiben, warten, nichts hören oder Absagen kassieren. Und so soll ich innerhalb von nicht mal drei Monaten einen neuen Job finden?

Aber ja, das Leben geht weiter. Ich frage mich nur manchmal, wieso es nicht mal so laufen kann, wie ich es mir vorstelle. So utopisch sind meine Vorstellungen eigentlich gar nicht. Beziehung, Job, Gesundheit – Können diese drei Bereiche nicht ein mal in meinem Leben stimmig sein, gleichzeitig?

Na ja, es hätte schlimmer kommen können. Wirklich. Und diese Quasi-Kündigung war letztlich auch für etwas gut. Wirklich.
Wenn ich eins in meinem bisherigen Leben mit Sicherheit sagen kann, dann, dass alle Entscheidungen letztlich zu etwas Gutem führen. Oder zumindest zu einem etwas. Entscheidungen, getroffen von einem selbst oder von anderen, gute oder schlechte, bringen Bewegung ins Leben; haben mich zu der schrägen Person gemacht, die ich heute bin.

Insofern werde ich weitermachen. Mich weiter über große und kleine Dinge ärgern. Und manchmal darüber einen Blog schreiben. Morgens weiter früh aufstehen und zur Noch-Arbeit mit den Noch-Kollegen dackeln, auch wenn ich es eigentlich nicht mehr ertrage. Stellen suchen und Bewerbungen schreiben. Alles in der Hoffnung, dass all diese Entscheidungen vielleicht die ein oder andere positive Auswirkung haben werden.

Daumendrücken würde vielleicht auch helfen.


11. November 2015 - Tags: ,



Hakahori

looking forward to

»Spectre«

Spectre, SPECTRE oder S.P.E.C.T.R.E.?
Alles ist besser als der ausgeschriebene Titel. Würde sich auch nicht so gut auf einem Plakat machen:

»James Bond 007 – Special Executive for Counterintelligence, Terrorism, Revenge and Extortion«

Noch bevor der Film offiziell am 05. November in den deutschen Kinos startet, ist der Hype fast greifbar. Das hat vor allem zwei Hauptgründe: der mehr als erfolgreiche Vorgängerfilm und die Besetzung von »Spectre« selbst.

»Mehr als erfolgreich« ist in diesem Kontext eine klitzekleine Untertreibung, denn »Skyfall« ist bisher mit Abstand der erfolgreichste James Bond-Film aller Zeiten (Box Office: 1108 Mio USD; »Casino Royale« im Vergleich dazu: 599 Mio. USD). Und wir sprechen hier von einer Filmreihe, die schon seit über 50 Jahren existiert und stolze 23 (offizielle) Filme hervorgebracht hat. Generell kann sich MGM über den vergangenen Bond-Film und den nicht weit zurück liegenden Reboot der Reihe freuen, finanziell.

Sam Mendes klemmt sich also ein weiteres und wohl auch ein letztes Mal hinter die Kamera und versucht sein Meisterwerk aus dem Jahre 2012 zu toppen. Das dürfte schwierig werden, ist aber angesichts der Besetzung kein Ding der Unmöglichkeit.

Neben Daniel Craig als James Bond, Ralph Fiennes als M (oops, war das ein Spoiler?!) und Ben Whishaw als Q(uartiermeister), darf man sich auch auf Andrew Scott (bekannt als James Moriarty aus »Sherlock«), Dave Bautista (bekannt als schlechter Wrestler und guter Drax aus »Guardians of the Galaxy«) und nicht zuletzt auf Christoph Waltz (bekannt… sehr bekannt halt) freuen. Daneben gibt es noch weitere Statisten und die typischen Bond-Girls, deren Namen und Aussehen ich mir sowieso nicht merken kann.

Die Besetzung scheint stimmig zu sein. Wollen wir mal hoffen, dass es auch der Plot ist. In »Spectre« wird es sich einerseits um die gleichnamige, legendäre Bösewicht-Organisation drehen, andererseits beleuchtet man die Vergangenheit bzw. Kindheit von James Herbert Bond. Und ja, Herbert ist tatsächlich Bonds zweiter Vorname, google it. Erste Schritte in diese Richtung hat man ja schon in und um »Skyfall« getan.

Zeit genug für die Entfaltung einer guten Story wird dieser Film sicherlich haben. Ersten Meldungen zufolge soll der Streifen eine Laufzeit zwischen 140 und 150 Minuten haben! Craig hätte, falls sich das bewahrheiten sollte, dann definitiv den Längsten. Generell können sich seine bisherigen Bond-Filme in Sachen Qualität und Wertungen sehen lassen. Gut, vielleicht mit einer kleinen Ausnahme:

Selbst wenn »Spectre« »Skyfall« nicht an der Kinokasse schlagen sollte, wäre es, bezogen auf die Filmlänge, immer noch ein Rekord-Film im Bond-Universum. Übrigens genau so wie die Schauspielerin Monica Bellucci. Ja, jetzt komme ich doch noch mal kurz auf ein Bond-Girl zu sprechen. Ausnahmsweise. Bellucci ist nämlich mit Ihren 50 Jahren das älteste reifste Bond-Girl überhaupt. »Bond-Woman« passt hier wohl besser. Vielleicht ist sie ja sogar schon eine »Bond-Oma« oder zumindest in den »Bond-Wechseljahren«; ich kenne mich da nicht so gut aus (…).

Ach ja, und auch Sam Smith darf sich seine Mitarbeit an einem Bond-Film in seinen persönlichen Lebenslauf eintragen: als Singer & Songwriter des Titelsongs »Writing’s on the Wall«.

Eher meh. Der Song strahlt zwar das klassische Bond-Feeling aus, kann aber, meiner Meinung nach, sonst nicht wirklich überzeugen. Zu ruhig, kein Bumms und bleibt nicht im Ohr. Insofern wird Adeles »Skyfall« wohl erst mal der einzige Oscar-prämierte Bond-Song bleiben.

»Spectre« wird eine große Nummer, nicht nur für jeden Bond-Fan. Ich bin gespannt, ob man an den grandiosen Stil von »Skyfall« herankommen wird. Das Potential ist jedenfalls da.


21. Oktober 2015 - Tags: , , ,



Hakahori

Serien-Herbst

Hach, so lasst sie wieder beginnen, die nerdigen Geek-Serien!

Superhelden sind nicht nur auf der großen Leinwand unterhaltsam. Vor allem DC schafft es mit den hauseigenen Serien »Arrow« und »The Flash« Woche für Woche genügend Zuschauer vor die Flimmerkisten zu locken. Letztere ging ab Anfang Oktober in die zweite Saison, was mich als Fan natürlich umso mehr freut. Die lockerleichte, humorvolle Machart hat mich schon in der ersten Staffel gut unterhalten. Von Staffel 2 erwarte ich dahingehend nicht weniger.
Ebenfalls aus dem Hause DC, aber mit einem völlig anderen Setting, ist »Gotham«. Die erste Staffel war, um es auf den Punkt zu bringen, ein Desaster. Die Macher wussten scheinbar selbst nicht, in welche Richtung man gehen sollte. Die ersten drei Episoden der zweiten Staffel wurden bereits ausgestrahlt und was soll ich sagen: es wird besser. Natürlich bleibt abzuwarten, in welche Richtung das alles gehen wird, aber die Machart der einzelnen Episoden ist schon jetzt überzeugender als die gesamte erste Staffel. Abgesehen davon ist endlich ein roter Faden zu erkennen.

»Jessica Jones« startet erst Mitte November, wirkt aber schon jetzt nicht ganz uninteressant. Wenn die Umsetzung mit »Daredevil« vergleichbar ist, kann es eigentlich nur gut werden. Wobei mich Schauspielerin Krysten Ritter erst noch überzeugen muss; in »Breaking Bad« war sie mir eher unsympathisch.
So eine Art Superhelden-Serie ist auch »Heroes Reborn«. Tim Kring startet einen allerletzen Versuch, die Serie wiederzubeleben. Solange es bei dieser einen Staffel bleibt und solange diese durchweg gut durchdacht und ebenso gut in Szene gesetzt wird, kann ich damit leben. An die Original-Serie (Staffel 1) wird dieser warme Aufguss aber wohl nicht heranreichen.

Die erste Staffel von »Fargo« hat mich vergangenes Jahr aus zwei guten Gründen hervorragend unterhalten: Einerseits des eigenwillig schwarzen Humors und andererseits der brillanten Besetzung wegen. Martin Freeman, Billy Bob Thornton, Colin Hanks, Bob Odenkirk und so weiter. Die erste Staffel war komplett abgeschlossen, daher hat mich die Ankündigung einer weiteren Season überrascht. Die neue Geschichte wird sich zwar auch u.a. im eiskalten Luverne, Minnesota abspielen, greift dabei aber auf neue Charaktere und somit neue Schauspieler zurück. Wie zum Beispiel Kirsten Dunst, Nick Offerman oder Bruce Campbell.
Da es allein vom Setting zur kalten Jahreszeit passt, freue ich mich drauf.

Und wenn wir schon bei Mords-Geschichten sind, kann man »How to get away with Murder« erwähnen. Die Großmutter aller Twist-Serien ist zurück, mit einer überragenden Viola Davis als die toughe (aka taffe) Strafverteidigerin Annalise Keating. Eine Serie, die Leichen nur so stapelt und man sich bis zur letzten Folge gedulden muss, um herauszufinden, wer nun eigentlich der Mörder ist. Spannend und unterhaltsam bis zum Schluss. Wie die erste Staffel, hoffentlich.

Sicher ebenfalls sehenswert ist die neunte Staffel von »Doctor Who«, sowie die neuste Netflix-Serie »Narcos« – und womöglich zum Ende des Jahres die Special-Folge von BBCs »Sherlock« – im klassischen, viktorianischen Stil.

Viel zu sehen, also. Und ich bin mir sicher, dass die ein oder andere Serienentdeckung dazu kommen wird. Das sollte jedenfalls für die Freizeit bis zum Jahresende reichen. Immerhin gibt es ja noch ein, zwei Kinofilme, die 2015 gesehen werden wollen.




Hakahori

Rotstift

»The Dark Knight«

Nachdem ich Christopher Nolan, der diesen Blog mit Sicherheit voller Spannung verfolgt, vor einiger Zeit meine Verbesserungsvorschläge für den Abschluss der »The Dark Knight«-Trilogie unter die Nase gerieben habe, hole ich jetzt noch mal aus.

Keine Sorge, ich werde mir nicht alle drei Nolan’schen Batman-Teile vorknöpfen. Aber »The Dark Knight« muss einfach sein. Wieso? Es ist eigentlich offensichtlich.

Bei dem Schreiben dieser Zeilen fällt mir ein Wink aus vergangenen Tagen ein. Ich sehe mich im Auto sitzen, auf dem Schoß einige lose Blätter liegend. Es war das Original-Script (natürlich nicht original aus den Händen von den Nolan-Brüdern, sondern selbst ausgedruckt) von »The Dark Knight«. Ich glaube ich hatte einen Arzt-Termin oder sowas und hatte noch einige Wartezeit zu überbrücken. Also habe ich mir das Drehbuch einfach teilweise durchgelesen. Nerdy.

Diese Szene kam mir jedenfalls gerade in den Sinn, als ich an »The Dark Knight« und einen Rotstift dachte. Das zeigt zumindest, wir vernarrt ich in diesen Film war – und immer noch bin. Wer druckt sich schon das Drehbuch eines Filmes aus?

Um zum eigentlichen Thema zurück zu finden: Der Rotstift hat bei diesem Film nicht viel, nein, eigentlich gar nichts zu tun. »The Dark Knight« ist, meiner bescheidenen Meinung nach, das beste Beispiel für einen rundum perfekten Spielfilm.

Drehbuch, Regie, Darsteller, Schauspiel, Cinematographie, Pacing, Action, Charakterentwicklung, Main- und Subplots – alles auf den Punkt genau und perfekt. Selbst der Soundtrack ist überragend, habe ich ihn doch, damals wie heute, ständig rauf und runter gehört.
…und mittlerweile auch auf Platte.

Man bedenke, dass dieser Film nicht nur die Last der Schmach der Joel Schumacher-Filme von Batmans Schultern genommen hat, sondern dass TDK das Genre »Superheldenfilm« neu definiert hat. Diesen Film können sowohl Comic-Fans als auch völlige Laien sehen, ohne Abstriche zu machen.

Der Plot hat, ebenso wie die Charaktere selbst, eine gewisse Tiefe, getragen von einer für Nolan typischen Moral, die für einen Superhelden-Film einfach neu war. Man hat Batman in die Realität verpflanzt und gemerkt: Hey, das funktioniert! Und das nicht zuletzt dank Heath Ledgers Perfomance als Joker. Er trägt diesen Film und hat ihn fast schon im Alleingang zum Kultstatus empor gehoben.
Übrigens bin ich mir sehr, sehr sicher, dass TDK ebenfalls ein großer Kassenschlager geworden wäre, wenn Heath Ledger nicht so früh das Zeitlich gesegnete hätte. Auch wäre er zu Lebzeiten für diese ikonische Rolle, die den Zuschauern Jack Nicholsons Darstellung des Jokers erstmals vergessen ließ, mit dem Academy Award ausgezeichnet worden (Stichwort »Posthum-Bonus«, Schwachsinn!).

»The Dark Knight« ist und bleibt für mich sowohl ein Superhelden-Film, als auch ein Super- oder einfach nur ein Helden-Film. Bisher in diesem Genre unerreicht. Insofern gibt es bezüglich des Rotstiftes nur eine abschließende Frage: »How about a Magic Trick?«


21. September 2015 - Tags: , , ,



Hakahori

it was 30 years ago today...

30 Jahre Mario

Videospieler kommen derzeit nicht an Nintendos Maskottchen vorbei. Laut wird auf die Werbetrommel eingedroschen, denn es gibt einen runden Geburtstag zu feiern: Mario wird 30 Jahre jung!

Am 13. September 1985 erschien in Japan »Super Mario Bros.« auf dem GameBoy. Drei Dekaden später dürfen sich Fans mit dem »Super Mario Maker« selbst level ausdenken, bauen und öffentlich teilen – und ein Ende vom kleinen, dicken Klempner ist noch lange nicht in Sicht.

Mit über 300 Milliarden verkauften Exemplaren gilt Super Mario nicht nur als erfolgreichste Videospiel-Reihe, sondern ist obendrein die bekannteste Videospielfigur. Ever. Ich meine, selbst wenn meine Eltern Mario erkennen und ihn korrekt zuordnen können, muss das ja etwas heißen. Erstaunlich wie eine kleine, unscheinbare Figur eine ganze Branche repräsentieren und formen kann. Noch erstaunlicher ist, wie lange sich diese Figur jetzt schon an der Spitze hält.

Ich kam über den GameBoy das erste Mal mit Mario in Berührung. Das Jahr weiß ich nicht mehr so genau, ich war ja noch ziemlich jung. Jedenfalls habe ich es öfter mal auf dem Ur-Handheld meines Bruders gedaddelt und das Interesse überraschend schnell wieder verloren. Wie gesagt, ich war wohl noch zu jung. Richtigen Spielspaß entdeckte ich erst auf dem SNES, mit »Super Mario World«.

Übertroffen wurde dieses einprägsame Spielerlebnis nur von »Super Mario 64« (Nintendo 64) und zuletzt von »Super Mario Galaxy« (Wii). Letzteres hat mich selbst überrascht, da ich eigentlich der Meinung war, dass man Spieler von heute nicht mehr durch kreative Level begeistern oder gar herausfordern kann. Ich war überzeugt, dass man schon alles gesehen hatte und musste schnell merken, dass ich damit ziemlich falsch lag. Einmal mehr musste man Marios Schöpfer tiefen, tiefen Respekt zollen.

Abgesehen von den reinen Mario-Titeln, gab es im Laufe der Jahre natürlich zahlreiche Ableger, die letztlich die simple Regel aufstellten: Wenn »Mario« im Titel steht ist Spielspaß garantiert. Und es stimmt, Mario ist der Inbegriff von Spielspaß – wie es doch bei den allermeisten Nintendo-Spielen der Fall war und ist. Beste Beispiele dafür sind »Super Mario Kart« (hach…) und »Mario Party«.

Mario begleitet mich also schon mein ganzes Leben und wird es wohl auch noch weiter tun. Das macht mich allerdings nicht zu etwas Besonderem, denn so dürfte es jedem Gamer gehen. Ob man will oder nicht, wenn man jemals eine Nintendo-Konsole besaß oder immer noch besitzt, kommt man an dieser Spielfigur nicht vorbei.
Shigeru Miyamoto hat sich u.a. mit Super Mario die Unsterblichkeit gesichert. Und Mario selbst macht hoffentlich noch die 100 voll und wird dabei seinen Schöpfer und auch seine aktuellen Spieler von damals und heute überleben.

Happy Birthday!


13. September 2015 - Tags: , ,



Hakahori

please enjoy

»Mr. Robot«

Das Fernsehsommerloch findet schon bald ein Ende. Brandneue und pausierende Serien finden sich auf der heimischen Flimmerkiste wieder ein. »Mr. Robot« hat mir persönlich, als Neuwerk, den Sommer versüßt. Soll heißen: ich spreche eine kurze und knappe Serienempfehlung aus!

Es ist ironisch, dass der Name der Serie einen SciFi-Plot vermuten lässt, sich aber in Wirklichkeit im hier und jetzt befindet. In Groben geht es um den Hacker Elliot (Rami Malek), der mit Hilfe von einem gewissen Mr. Robot (Christian Slater) ein weltweites Konglomerat zu Fall bringen will. E Corp, das Konglomerat, ist eine Mischung aus Facebook und Google, eine einzige, weltweite Datenkrake. Durch einen gezielten Hackerangriff will man die durch Geld entstandenen Hierarchien plätten und alles zurück auf Null setzen – inklusive aller Schulden.

Dass ich die Serie gucke, heißt schon mal, dass man keine Ahnung von Hacker-Zeugs haben muss, um »Mr. Robot« genießen zu können. Aus der Hauptgeschichte entwickeln sich darüber hinaus weitere interessante Subplots um Drogendealer, einem skandinavischen Psychopaar und Beziehungsdramen. Am Ende laufen alle Fäden geschickt zusammen.

Die Serie lebt von ihrem frischen Erzählstil, einem unterhaltsamen Mix aus Cinematographie und passendem Soundtrack, sowie von interessanten Twists. Elliot, der Protagonist, durchbricht, wie schon Frank Underwood in »House of Cards«, durchweg die vierte Wand und bezieht den Zuschauer in seine wirre Gedankenwelt mit ein. Und es wird immer wirrer, denn Elliot gleicht einem autistischen, soziopathischen, drogenabhängigen Genie. Jene Art von Jugendlichen, den man entweder in der Hackerszene oder generell in der heutigen charakterlosen Gesellschaft vermutet. Introvertiert und mit einer LMAA-Einstellung.

»Mr. Robot« ist ein Thriller, der sich im Kern um digitale Paranoia dreht. Es passt also thematisch schon mal in unser aktuelles Zeitgeschehen. Soll heißen: Jedem ans Herz gelegt, der mal wieder eine halbwegs realistische, zeitnahe und gut gemachte Serie sehen will.


09. September 2015 - Tags: ,



Hakahori

Rotstift

»The Dark Knight Rises«

Filme sind rückblickend manchmal verbesserungswürdig. Manchmal so sehr, dass man dem Drehbuchautor oder dem Regisseur gerne einen Rotstift in die Hand drückt und Verbesserungen vornehmen lässt. »The Dark Knight Rises«, der letzte Teil der Nolan-Batman-Trilogie, ist dafür ein gutes Beispiel.

Obacht: Wer den Film noch nicht gesehen haben sollte und dies noch unvoreingenommen vorhat, sollte diesen Blog meiden. SPOILERS AHEAD!

Hm, wo würde ich als erstes den Rotstift ansetzen…

#Ich sehe was, was Du nicht siehst
Als allererstes würde ich den Charakter John Blake (Joseph Gordon-Levitt) rot unterstreichen. Rot und dick. Gefühlt tauchte der Frischling-Cop in jeder zweiten Szene auf. Das allein ist ja noch nicht tragisch. Der eigentliche Faux-Pas passiert in seiner ersten Szene mit Bruce Wayne.

Bei seinem Besuch im Wayne Manor erzählt er Wayne, er wisse, dass er Batman sei. Sein Blick habe ihn verraten, den angeblich nur Waisen wie eine Maske aufsetzen (…). Ja ne, ist klar. Ein Cop ohne irgendwelche Erfahrung enttarnt Batman – auf den ersten Blick. Wer saß da nicht augenrollend und seufzend im Kinosaal und hat sich gefragt, wie man so etwas nur als Erklärung hat durchgehen lassen?

Die simplere und gleichzeitig sinnvollere Lösung wäre gewesen, wenn Blake schlicht und ergreifend die Ermittlung im Fall Batman aufgenommen hätte, auf eigene Faust. Er hätte alle möglichen Personen befragen können, die jemals mit dem Dunklen Ritter in Kontakt waren.

Wir erinnern uns, dass der Joker im Verlauf von »The Dark Knight« eine Party von Bruce Wayne sprengte, um an Harvey Dent zu gelangen. Und wer tauchte dort schließlich auf? Richtig, der Läderlappen. Also ein perfekter Grund für Blake, Wayne zu befragen (vor allem, da alle anderen in Frage kommenden Akteure entweder tot oder verschwunden sind). Gleichzeitig hätte er von Bane als Bedrohung sprechen und sich Batman zurückwünschen können. Pippieinfach und mindestens 10x glaubhafter als die »ich sehe es dir an«-Story.

#Robin
Um bei Blake zu bleiben: Sein voller Name ist ein No-Go. In einer der letzten Szenen des Films erfährt der Zuschauer, dass er mit vollem Namen Robin John Blake heißt. Eine Tippse unterstreicht den offensichtlichen Wink an die Fans dann noch mit der Bemerkung, dass ihr der Name sehr gefalle.

Was von Nolan als Fanservice gedacht war, führt aber leider noch heute zu unnötigen Verwirrungen. Sprüche wie »Oh, klar. Aus ihm wird jetzt also Robin…« habe ich zuhauf gehört und kam aus dem Facepalmen nicht mehr raus.

In der gesamten Trilogie geht es darum, dass Batman jeder sein kann. Batman ist nur ein Symbol, eine Maske und ein Cape. Wer das noch nicht begriffen hatte, musste sich nur die letzten Szenen des Films ansehen, wo das noch mal deutlich – ja, fast schon wortwörtlich – ausgesprochen wird. John Blake übernimmt die Rolle von Batman und wird nicht zu Robin, Nightwing oder sonstwas. Duh! Den ganzen Beitrag lesen »




Hakahori

Fanboys...

Marvel vs. DC

Es gibt viel zu viele Themen, die – vor allem in den Kommentar-Bereichen im Netz – immer und immer wieder durchgekaut werden. Eins davon ist die Rivalität zwischen Marvel- und DC-Fanboys. Eine Rivalität, die keine ist und erst recht keiner braucht.

Wann es auch immer um einen DC-Film geht, trollen sich Marvel-Fanboys herbei und reden bzw. schreiben den DC-Fans den Film madig. Vice versa. Ich bin mir nicht sicher, aber war das zu Zeiten, in denen Superhelden lediglich in Comics (oder in eher schlechten TV-Serien) ihr Unwesen trieben auch so?

Ja, Marvel hat mit seinem umfangreichen und weiterhin wachsenden Film-Universum ein Monster geschaffen. In positiver Hinsicht natürlich. Sie sind ein Risiko eingegangen und spätestens ab dem ersten Avengers-Streifen hat sich das mehr als bezahlt gemacht. Dass DC jetzt seinerseits versucht nachzuziehen, hat mehr finanzielle als Fanservice-Gründe, auch klar.
Dennoch: Warum bekriegen sich Fans beider Lager? Was hat das für einen Sinn?

Übrigens konzentriere ich mich hier auf die zwei größten Platzhirsche auf dem Feld. Fox und Sony lasse ich etwas außen vor, was nicht persönlich genommen werden sollte.

Ich mag die neue X-Men-Reihe sehr, auch wenn ich gegenüber Apocalypse seit den ersten Bildern eher skeptisch eingestellt bin. Und Spider-Man, oh man, war ja bisher auch eher ein Drama- als ein Superhelden-Genre. Glücklicherweise hat Marvel für zukünftige Projekte das Steuer übernommen. Man kann nur hoffen, dass man endlich etwas Ordentliches aus dem Spinnenmann macht.

Generell ist dieses ganze Rechte-Wirrwarr für Fans eher eine lästige Plage. Wollen wir nicht, wie auch schon zu Comic-Zeiten, übergreifende Geschichten erleben? Ein Wettrennen zwischen Quicksilver und The Flash. Batman gegen Black Panther. Oder Wolverine vs. Hulk. Das wird wohl erst mal ein ferner Traum bleiben.

Um auf meine Kernfrage zurück zu kommen: Warum bekriegen sich Fans von Marvel und DC gegenseitig, meist in Kommentar-Bereichen oder Foren?
Ein Vergleich von beiden Helden-Kasten käme einem Vergleich von Fuß- und Handball nahe. Bei beiden Spielen dreht es sich um ein und dasselbe, den Ball, aber alles weitere ist grundverschieden und nicht miteinander zu vergleichen. Bei der Filmwelle von DC und Marvel dreht es sich im Grunde um Superhelden, ja, aber da hören die Gemeinsamkeiten auch schon auf.

Während Marvel eine leichtere, lockere und vor allem humorvollere Richtung einschlägt (vielleicht hat Disney da ja auch die Richtung mit angegeben?), schlägt man bei DC eine düstere, ernstere Richtung an. Eine Tatsache, an der nichts auszusetzen ist – ganz im Gegenteil: es erweitert die Auswahlmöglichkeiten eines Filmabends enorm! Dass man dabei hier und da Favoriten hat, sollte klar sein. Aber ein ganzes Film-Universum deswegen direkt verteufeln? Silly.

Zieht man unter der ganzen Geschichte einen fein säuberlichen Strich, sieht die Sache doch eigentlich ziemlich klar aus: Marvel, DC & Co. verdienen sich mit all den alten und neuen Comic-Verfilmungen die ein oder andere goldene Nase. Wir werden mit einer Superhelden-Geschichte nach der anderen bombardiert. Und alles was wir Fans tun müssen, ist, uns zurücklehnen und genießen.

Letztlich sind die Fans von Comics und Superhelden die Gewinner. Und dabei ist es völlig egal, welchem Comic-Lager der jeweilige Film entstammt. Können wir es nicht einfach genießen in diesen glücklichen Zeiten zu leben, in denen nicht nur die Nerds am laufenden Band mit nerdigen Filmen beschenkt werden?

Doch egal mit wie viel Logik man hier auch ran geht, es wird immer Fanboys und Hater geben. Immer und zu jedem Thema. Und während sich die beiden pubertären Parteien die Köppe einschlagen, lege ich, als reiner Fan von Comics und Superhelden-Geschichten, die Füße entspannt hoch und genieße. Ich hoffe schwer, dass ich mit dieser Einstellung nicht alleine dastehe. Join me!


17. August 2015 - Tags: , ,



Hakahori

+++ Eil! +++

Die Sonne scheint!

…und dann gibt es den überschwänglich vorgelebten Optimismus der Nachrichtensprecher und, fast noch schlimmer, deren Wetterfrösche.

Wenn die Sonne mal scheint und die Temperaturen über 25°C klettern ist das für RTL und ähnliche Formate schon eine Top-Meldung wert. Wie immer zeigt man dann alte Herrschaften, müde dreinblickende Studenten oder eben all jene, die nicht arbeiten müssen, wie sie sich, versteckt hinter einer Sonnenbrille oder einem Strohhut, wohltuend in der Sonne räkeln, Eis mampfen oder im Freibad ins Wasser springen. Dazu darf dann natürlich eine dämliche Meinungsumfrage nicht fehlen, in der es nie, aber wirklich NIE, jemanden gibt, dem das heiß-schwüle Wetter auf die Nüsse geht.

»Is doch super, nä? Voll warm und so. Nä?«

Untermauert wird diese Meinung, die man als Zuschauer gefälligst zu teilen hat, dann noch von ähnlich gehaltvollen Kommentaren der Moderatorinnen und Moderatoren im Studio. »Endlich Sonne!« Am Arsch!
Was ist an heißen Temperaturen so toll? Auch ich freue mich über sonniges Wetter und warme Temperaturen, aber Sommer in Deutschland verbinde ich mittlerweile mit einem schwülen Wetter, das ich nicht genießen kann.

Heuschnupfen macht die Runde – die Nase will die stetige Rotzproduktion einfach nicht einstellen, die Augen nicht zu jucken und tränen aufhören -, die fehlende Klimaanlage (direkt unterm Dach; der geliebten Sonne so nah) verwandelt das Büro innerhalb kürzester Zeit in einen übergroßen Backofen, der Schweißfilm auf der Haut verdampft allmählich zu einem Fettfilm, in der Bahn drängeln sich die stinkenden und (zurecht) genervten Genossen aneinander. Der Kreislauf macht Probleme, einem wird schwindelig, während eine Schweißperle nach der anderen die Arschritze runterläuft. Herrlich!
Nur noch schwül-warme Temperaturen in der Nacht setzen dem Ganzen dann endgültig den Hut auf.

Und das alles soll man wertschätzen? Oder was für eine Nachricht soll die ständige Lobpreisung der Wetterfrösche vermitteln? Unmöglich, dass ich der einzige bin, der so empfindet.

So kommt einem die vorgespielte gute Laune aller Nachrichten-Honks fast schon wie Häme vor. Häme, die sich jedes Jahr wiederholt. Die machen sich lustig über unser einen, die unter den herrschenden Temperaturen täglich leiden! Nur einmal will ich es erleben, dass sich mal jemand negativ über das Wetter äußert – und zwar genau dann, wenn es gerade nicht regnet, windet oder schneit.


07. August 2015 - Tags: , , ,



Hakahori

Batman v Superman

the red capes are coming…

Die diesjährige ComicCon, die Messe für Comic-Nerds, ist schon seit ein paar Tagen (oder eher Wochen) Geschichte. Trotzdem will ich jetzt mit einem ordentlichen Abstand zum bei mir aufgestobenen Hype vor allem beim Thema »Batman v Superman« noch mal genauer hinsehen. Da gab es nämlich einen neuen/ ersten richtigen Trailer:

Alfred hat es schon im ersten Teaser auf den Punkt gebracht – nur wusste man da noch nicht, dass er sich dabei direkt an Bruce Wayne gerichtet hat:

„That’s how it starts. The fever. The rage. The feeling of powerlessness. That turns good men… cruel.“

Das ist der neue Batman. Oder eher der gute alte Frank Miller-Batman. Verbittert, auf sich allein gestellt, voller Wut und grausam. Warum? Gucken wir mal auf den Plot, auf den man vom Trailer schließen kann:

Superman muss sich vor dem US-Kongress für die flächendeckende Zerstörung Metropolis‘ verantworten. Dort soll die Frage geklärt werden, wie die Menschheit (oder eher die USA…) mit Superman umzugehen hat, was er darf und was nicht. Während ihn ein Großteil der Bevölkerung als gottgegebenen Messias anbetet, schürt die Gegenseite Misstrauen und Hass. Wie die Menschen nun mal so sind…

Der Zuschauer erfährt in einem Rückblick, dass Bruce Wayne in Metropolis war, als der Kampf zwischen General Zod und Superman die halbe Stadt zerstörte. Auch ein Wayne-Hochhaus kollabierte und vergrub Kollegen und Freunde von Bruce unter sich.

Bruce Wayne hat also die neue, übernatürliche Macht live miterlebt und dabei Menschen verloren, die ihm wichtig waren (vielleicht war ja gar Lucius Fox unter den Opfern?). Kein Wunder also, dass Wayne in Superman eine Bedrohung für sich und die ganze Menschheit sieht und jetzt seine Detektivarbeit wieder aufnimmt, um ein wirksames Mittel gegen den Alien zu finden. Und nicht nur das: Der Dunkle Ritter kehrt im wahrsten Sinne wieder zurück.

Eins muss man an dieser Stelle wissen: Bruce Wayne ist mittlerweile in seinen Mittvierzigern. Er hat bereits 20 Jahre als Batman sein Unwesen getrieben, anschließend seinen Umhang an den metaphorischen Nagel gehangen. Der Grund dahinter dürfte womöglich der Tod von Robin (Jason Todd) sein, dem im Trailer kurz Tribut gezollt wird. Und… – ist das nicht geil? Entschuldigung, wenn ich mich da gerade im Schreibfluss selbst unterbreche, aber in welchem Batman-Film wurde jemals der Tod von Robin thematisiert? Noch nie! Und dann auch noch der fiese Hinweis vom Joker, seinem Mörder. Awesome!

Mit einer ordentlichen Portion Wut im Bauch bringt sich Batman also wieder in Form und beginnt seine Investigation. Zeitgleich wird Clark Kent auf den Dunklen Ritter aufmerksam und will mehr über ihn erfahren. Womöglich geht er davon aus, dass Batman ebenfalls über Superkräfte verfügt und ihm mit der Zeit gefährlich werden könnte. So oder so ist eine Konfrontation der beiden bekanntesten Superhelden der Geschichte unausweichlich. Den ganzen Beitrag lesen »


28. Juli 2015 - Tags: , , , , , , , ,